Geschrieben von Sonntag, 28 November 2021 13:05

Mayhem, Cadaver - Der Konzertbericht aus dem USF Verftet, Bergen (NO)

Mayhem, Cadaver - Der Konzertbericht aus dem USF Verftet, Bergen (NO) Credit: Stefan Raduta

26.11.2021, Bergen (Norwegen) – Es ist Zeit, einer der großen Bands der norwegischen Musikgeschichte einen kleinen Besuch abzustatten. Bei Dunkelheit und Kälte lädt die Black-Metal-Legende MAYHEM zur satanistischen Messe im bergensischen USF Verftet ein. Mit im Gepäck der „Northern Ritual MMXXI“-Tour sind nun CADAVER, da die Tour einige Male verschoben werden musste, aber endlich hier in Bergen den Anfang nehmen darf.

Cadaver

Den Beginn macht das Death-Metal-Kaliber CADAVER, das in den späten 80er Jahren in Norwegen seinen Ursprung genommen hat und sich nun nach zwei Auflösungen in der dritten Ausgabe wieder live präsentiert.

Diesmal nur zu dritt, betreten die Musiker im dichten Nebel die Bühne, um unter anderem ihr neues Album „Edder & Bile“ aufzuführen. Dabei schafft es das Trio, der Menge sowohl mit neuen Songs wie „Feed The Pigs“, als auch mit Tracks aus alten Zeiten („Innominate“) einzuheizen. Bekleidet mit Pestmaske, ist der Bassist leider eine der wenigen Personen im Raum, die eine Maske trägt. Nach einer guten dreiviertel Stunde ist das Set auch schon vorbei, aber mehr als Vorbandmaterial bieten CADAVER nur bedingt.

Mayhem

Nach kurzer Umbauzeit inklusive Erweiterung des Zuschauerraums ist schließlich Zeit für die Black-Metal-Vorreiter MAYHEM. Mittlerweile ist es im USF Verftet für die aktuellen Bedingungen auch recht kuschelig und in düsterer Beleuchtung beginnt der Auftritt, während die norwegischen Fans zunächst eher verhalten mit den Köpfen mitnicken.

Aber spätestens als Attila Cishar sein Kreuz aus Knochen in den Himmel reckt, lockern sich noch mehr Nacken. Die Setlist wird mehr oder weniger in drei Teile zerstückelt, wobei im ersten Drittel vor allem die neueren Tracks der Alben „Daemon“ und „Atavistic Black Disorder / Kommando“ gespielt werden. Im Mittelteil findet sich selbstverständlich „Freezing Moon“ wieder, bei dem auch das Mitgeschreie aus dem Publikum losgeht.

Um die Trveness auf die Spitze zu treiben, präsentieren MAYHEM abwechselnd Knochen, Schädel und Galgenstricke, was der Atmosphäre selbstverständlich den dämonischsten Ausdruck überhaupt verleiht. Schließlich wird sich an einem Moshpit versucht, auf den aber dann doch kaum jemand Lust hat.

Den krönenden Abschluss bilden unter anderem „Deathcrush“ und „Pure Fucking Armageddon“. Nach vielleicht eineinhalb Stunden ist der solide Auftritt um Necrobutcher und Co. auch schon vorbei und insgeheim waren vermutlich die meisten der Fans dann doch recht froh, dass diesmal keine Schweineköpfe Teil des Spektakels waren.