Nirvana - With The Lights Out

Review

VÖ: 22.11.04
Label/Vertrieb: Geffen / Universal
Bewertung: Pflicht für Fans

Nur noch wenige Tage, dann ist sie da, die Nirvana Box mit drei CDs und einer DVD. Nach diesen insgesamt 81 Tracks, von denen 68 erstmalig veröffentlicht werden, werden sich eingefleischte Fans alle zehn Finger inklusive Zehen lecken.

Ich hatte bereits das Vergnügen, 5 Songs von „With The Lights Out" (Geffen) zu hören - und wenn das restliche Material das hält, was die Promo verspricht, wird wohl kein Anhänger die doch recht kostspielige Anschaffung bereuen.

„White Lace And Strange", die dreckig-rockige Aufnahme einer Radiosession von 1987, also noch vor Ihrem kommerziellen Durchbruch, weist die Band bereits als ziemlich coole Säue aus. Der Song fußt stark im Punk und 70s-Rock und ist dennoch bzw. gerade deshalb unverkennbar Nirvana. „Blandest" in einer unveröffentlichten Demo-Version von 1988 zeigt die drei Grunger ebenfalls schön reudig und ungeschliffen, dazu in erstaunlich guter Aufnahmequalität.

Zu Beginn von „Lithium" meine ich, ein aufflammendes Streichholz zu hören, der anschließende Räusperer (oder Aufstoßer?) von Mister Cobain wirkt fast charmant und trägt zur Atmosphäre der bislang ebenfalls unveröffentlichte Akustik-Version von 1990 bei. „Heart Shaped Box" als 1993er Demo klingt nicht minder schlecht als das Original - man achte hier auf das "spezielle" Solo, ziemlich schmerzhaft für ungeübte Ohren.

Mit „You Know You're Right" befindet sich noch ein etwas verrauschter und dadurch sehr authentisch klingender Titel auf der Vorab-CD, den Cobain wie ein geprügelter Hund zur eigenen Akustikbegleitung singt. Kurzum: Sollte sich das restliche Material samt DVD ebenso lohnen wie dieser kleine Ausschnitt, kann man getrost zugreifen. Fanabzocke klingt jedenfalls anders.