Aonarach - I

Aonarach - I

Der umtriebige Schotte Tom Perrett macht ein weiteres Fass auf: Neben seinem Projekt RUADH (folkiger Black Metal) setzt er mit AONARACH auf harscheren, traditionelleren Sound. Das Debüt “I” klingt nach 90er-Black-Metal, birgt aber auch Elemente, die man von RUADH kennt.

AONARACH ist gälisch und bedeutet Isolation oder Einsamkeit. Das ist eine gute Umschreibung der Atmosphäre, die dieses Album anstrebt, das eher in die gefühlige Richtung geht, als das Tor zur Hölle aufzustoßen. Die vier Songs auf “I” (zwischen acht und zehn Minuten lang) sind trotzdem voller Blasts, harschen Vocals und genretypischen Melodiebögen, Tom Perrett streut aber auch epische Momente, Regengeräusche, Akustikgitarren und rockige Riffs ein. Dies erinnert an RUADH, auch wenn er hier auf Klargesang und zusätzliche Instrumente verzichtet. Lediglich einige Keyboard-Ergänzungen lassen 90er-Feeling aufkommen. 

“I” ist solide – nicht mehr und nicht weniger 

“I” klingt aber streckenweise so nach Baukasten-System, dass die Atmosphäre leidet. Man hört hier nichts, was die Bands der 90er, deren Nachfolger und diverse Post-Black-Metaller nicht schon tausendfach und oft besser gemacht hätten. Am gelungensten ist wohl noch der abschließende Song “Solitude”, der die Einfallslosigkeit durch gelungene Atmosphäre und einen schönen Spannungsbogen wettmacht. Unterm Strich ist “I” aber nicht mehr und nicht weniger als ein solides Album.