Casket – Undead Soil

Casket – Undead Soil
    Death Metal

    Label: Blow Jack Rec.
    VÖ: Frühjahr 2013
    Bewertung:6/10

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Marinko, Susi und Schorsch – damit würde ich zunächst eine Zeichentrickserie für Kinder assoziieren. Als Trio nennen sie sich allerdings CASKET. Das passt auch besser zu Death Metal. Denn genau das spielen die Drei schon seit über zwanzig Jahren. Nach diversen Demos und Promo-Platten gibt es nun das dritte volle Werk auf die Ohren.

Ungewöhnlich psychedelisch ist die Einleitung, als ob der Gitarrist einen im Tee hätte. Es sollte doch um Death Metal gehen anstatt um 70er-Space-Rock. Die gelungene Verunsicherung wird jedoch recht bald aufgehoben.
Schwerfällig werden die Knochen gekreuzt, die Totenschädel beginnen zu splittern und aus unmenschlich tiefer Kehle dringen Laute der Unterwelt hervor. Chris Barnes – wer ist das? Das Riffing bewegt sich natürlich auf der Ebene des Kohlenkellers. Schlicht und punkig, dann gibt's Brüche und es wird komplizierter als bei UNLEASHED.
Wie ein halbes Schwein im Schlachthaus, so roh schreddern sich die drei durch die Kadaver, dass das Blut aus dem Ohr tropft. Dabei bemerken die aufmerksamen Lauscher, dass ein ordentliches Maß an rhythmischer Spielerei eingebaut wird, das aber nie zu anstrengend wird.
Kreativität beweist das Trio bei den Songtiteln, von denen z.B. „Casketball" oder „Hirschtanz" gute Unterhaltung versprechen.

Räudiger kann man klassisches Todesblei wohl kaum aufnehmen. CASKET haben Recht, wenn sie sagen, dass sie keinen Trends folgen, sondern einfach ehrlichen Death Metal zocken. Ohne moderne Verrücktheiten wie Keyboards oder gar echte Orchester-Instrumente einzusetzen geht es hier um Purismus. Trockene, aber natürlich klingende Drums begleiten die tödlichen Salven der Saitenfraktion, die kaum Pausen in ihre düsteren Botschaften einbaut.
Ein bisschen vertrackter als die Kollegen von PURGATORY, doch nicht ganz so komplex wie SUFFOCATION knattern CASKET durchs Schwabenland. In dem traditionellen Gerumpel gibt es insgesamt nicht allzu viele Höhepunkte, doch für Genießer uriger, regionaler Kost ist die Scheibe ein willkommener, deftiger Happen.

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