Glassjaw - Worship And Tribute

Review



Label/Vertrieb: Roadrunner Records

Hier will eine Band wohl gehörig den trendverklumpten Boden der amerikanischen Musiklandschaft auflockern. Ironischerweise hat die Truppe aus New York mit Produzentenheld Ross Robinson einen Mann hinter den Reglern, der eben für diese Entwicklung in den Staaten und auch bei uns zu Lande mitverantwortlich ist, die Glassjaw scheinbar (hörbar) so angepisst hat. Die fünf Jungs zeigen den erfolgsverwöhnten Bands mit ihrem ehrlichen, engagierten Stilverkehr aus Hardcore und Emo wo der Hammer hängt. Hier klingt nichts glattgeschliefen, angebiedert oder auf Kommerz ausgelegt. 
Der Sänger schlängelt sich von Hardcoregekrächze zu wunderbar schrägen Emomelodien und manchmal sogar zu poppigem Geschnulze, die Instrumentalisten machen gewaltig Dampf unterm Arsch, um dann im nächsten Moment mit exzentrischen Gitarrenspiel wieder leisere Töne anzuschlagen. Absolut uneingängig und widerwillig. Und genau diese Sperrigkeit wird die Limp Bizkit Kiddies davon abhalten sich diese CD anzulegen. Glassjaw erzielen somit einen Effekt, der es erzwingt, sich das Album mehrere male anzuhören. Dabei machen sie es aber auch geübteren Ohren wahrlich nicht einfach. Man muss sich schon ein wenig Zeit nehmen, um den künstlerischen Anspruch dieser Scheibe zu entdecken. Aber wenn es einmal so weit ist, dann wollen die Melodien auch nicht mehr aus dem Ohr. Die Single „Cosmopolitian Bloodloss" ist immerhin ein kleiner Hit in hiesigen Tanzschuppen. Songs wie der Opener "Tip Your Bartender", "Mu Empire", "Pink Rose" oder das furiose "Radio Cambio" sind fantastische kompromisslose Songs, die nicht nur bei At The Drive In Fans Gefallen finden wird. Abgerundet wird „Worship And Tribut" von einem gut aufgemachten Multimedia-Part (inkl. Clips und Lyrics).