David Shankle Group - Hellborn




Stil (Spielzeit): Power/Heavy Metal (64:18)

Label/Vertrieb (VÖ): Magic Circle Music / SPV (06.07.07)

Bewertung: 7/10

Link: http://www.davidshanklegroup.com/

 

Dieser David Shankle ist in der Metalszene alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Als jemand der zwar weiß, dass es sich hier um den Nachfolger von Ross The Boss und Vorgänger von Karl Logan am Klampferplatz bei MANOWAR handelt, aber der das erste Output der DAVID SHANKLE GROUP verpasst hat, bin ich mal davon ausgegangen, dass hier eben einer ein paar Tributes an seinen Ex-Arbeitgeber runterdudelt. Tja, weit gefehlt, wie sich schon nach den ersten Takten von ''Hellborn'' herausstellt: Dave fährt zwar durchaus auch die True/Heavy Metal Schiene, hat die standesgemäßen Scheuklappen aber weitestgehend eingefahren. Anhaltende Doublebass-Grooves, schiebende Riffs und Staccato-Geschrammel, die dem Hörer bei 'Asylum God' kräftig das Trommelfell massieren, lassen ihn eher an US-Power Metal der Marke NEVERMORE denken. Und keineswegs nur dort, auch 'Living For Nothing' oder 'Tyrant' passen ziemlich gut in diese Schublade.

Man hat es sich ja schon fast gedacht, der Herr Shankle war in der Zwischenzeit nicht ganz untätig. So fand er unter anderem Zeit und Muße sich gitarrentechnisch weiter fortzubilden. Das Ergebnis kann dann beim anschließenden 'The Lie' begutachtet werden, das einige Gangarten schneller aber auch melodiöser zur Sache geht. Eine anspruchsvolle und insbesondere flinke Gitarrenarbeit hat überhaupt großen Einfluss auf das Songwriting gehabt. Hinter 'Tyrant' – um nur eins zu nennen – steckt ein wohl gewaltiges Pensum an Fingerübungs-Stunden. Besonders artet das Gefrikel dann bei 'The Voyage' aus, das nicht umsonst mit 'An Intrumental Shred Fest' untertitelt ist. Gleich drei weitere Saitenakrobaten steuern hier ihre Soli bei. Ansonsten wird der Hörer mit thrashig, kantigen Riffs bei 'Bleeding Hell', eigängigen Refrains von 'Left To Die' und einem Titelsong 'Hellborn', der sich ultra-heavy gibt, bedient. Ungewöhnlich: Bei 'Cold And Diseased' blitzen in der Strophe sogar Anleihen aus dem Nu Metal Bereich auf.

Nun besteht die DAVID SHANKLE GROUP wie der Name schon sagt, natürlich nicht nur aus Gitarristen. Als Sänger konnte der Chef Dennis Hirschauer verpflichten, dem es zu verdanken ist, dass ausnahmslos alle Songs eine ziemlich aggressive Note bekommen haben. Dass die Saiteninstrumente so gut harmonieren darf man indes auch Basser Jeff Kylloe anrechnen, der an seinem Instrument nicht nicht weniger versiert ist als David.

Fazit:

Als True Metal geht ''Hellborn'' nicht wirklich durch. Muss es aber auch nicht, denn David Shankle und seine Mannen praktizieren abwechslungsreichen, sauber vorgetragenen und produzierten Metal, der allerdings auch nicht gerade mit beängstigend innovativen Ideen aufwartet.