V.A. - Eagleution: A Tribute To Saxon


Stil (VÖ): Cover (21.02.2005)
Label/Vertrieb: Remedy Records/Soulfood Music

Bewertung: Braucht das jemand?
Tributesampler kommen ja derzeit in rauen Mengen auf den Markt und bei so einigen Veröffentlichungen kommt die Frage auf, wer diese Ergüsse braucht. Pünktlich  zum fünfundzwanzigsten Bandjubiläum der NWoBHM Legende Saxon erscheint nun auch ein Sampler auf dem sich verschiednen Bands an Klassikern der Briten versuchen. Der erste Song, The Power and the Glory, wird von Stormworrior zwar instrumental gut umgesetzt, aber der Gesang gibt mir nichts. Das wird bei der von Tornament gegrunzten Version von Denim and Leather auch nicht unbedingt besser. Paragon interpretieren 20.000 Feet solide und besonders die mehrstimmigen Vocals gefallen, kommen aber ebenso wie die motörheadlastige Version von Wheels of Steel der V8 Wankers nicht an das Original heran. Twisted Tower Dire liefern im Anschluß daran mit Worrior einen der Höhepunkte des Samplers und auch To Hell And Back, das Breaker als Powermetal-Version covern gefällt. Ein absoluter Tiefpunkt ist das unterirdische Heavy Metal Thunder von Dark Age. Wenn man nicht singen kann, sollte man es lassen. Personal War verwandeln den midtempo-Kracher Solid Ball of Rock in einen richtig schweren Nackenbrecher. Predator fügen Burning Wheels of Fire zwar ein hörenswertes Gitarrensolo hinzu, leider sind aber die Vocals ein Bisschen zu schief. Das gleiche gilt auch für das ansonsten hörbare Dallas 1pm von Seventh Son. Eine weitere solide Nummer bringen Devision, die Princess of the Night relativ authentisch eingespielt haben. Danach sinkt das Niveau aber erst mal spürbar. Die überflüssige Thrash-Version von Machine Gun, die Necronomicon beisteuern und Unleash the Beast von Airborn, das mit einer grottenschlechten Produktion glänzt sind einfach indiskutabel. Etwas schief kommt Dragon’s Lair von Goddes of Desire daher. Powergod zeigen dagegen mit ihrer Schweinerock-Version von Big Teaser, daß es auch anders geht. Da kommt noch mal richtig Spaß auf. Solitude scheitern beim Reinbow Theme-Frozen Rainbow wie so manch andere Band auf dieser CD am Gesang, während das punklastige Fire Sky von Reviver und Twysters Broken Heroes in Ordnung gehen. Neben dieser einfachen Edition gibt es übrigens auch noch eine limitierte Doppel CD mit 13 weiteren Stücken, die mir aber nicht vorliegt. Bleibt die Frage: Wer braucht dieses Album? Alle Saxon Fans sollten hier Abstand nehmen, da die Klasse der Originale in keinem Fall erreicht wird. Um der Wahrheit die Ehre zu geben wird jeder, der die Originalversionen kennt, hier eher enttäuscht sein. Allenfalls für Anhänger der auf dem Sampler vertretenen Bands könnte es interessant sein, ihre Lieblinge mal anderes Material spielen zu hören. Für alle anderen gilt: Nur wo Saxon draufsteht ist auch wirklich Saxon drin.