Still Remains - The Serpent

Review


Stil (Spielzeit): Pop-Metal (41:42)

Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner/Warner (03.08.07)

Bewertung: etwas gay (6,5/10)

Link: www.stillremains.com
www.myspace.com/stillremains

 
Was macht man als Band, wenn man zur besten Zeit ein Debütalbum im Metalcore-Stil veröffentlicht („Of Love And Lunacy“, 2005), das in der Flut aber nur mäßig Beachtung findet, und der große Hype nun schon wieder vorbei ist? STILL REMAINS haben auf jeden Fall die falsche Taktik gewählt. Statt ihren Sound im nachvollziehbaren Maße zu ändern, wie es z.B. auch TRIVIUM oder ATREYU elegant gemeistert haben, hat die junge Band aus Grand Rapids auf „The Serpent“ ihre Basis komplett über Bord geworfen und klingt statt gereift völlig orientierungslos. Das Verhältnis zwischen Death-Metal-Growls und cleanem Gesang hat sich einmal gedreht. Alleine fünf Songs kommen komplett clean daher. Dazu gibt es noch eine völlig langweilige Ballade mit dem peinlichen Titel „Maria“. Statt abwechslungsreichem Schweden-Tod dominiert auf „The Serpent“ gleichförmiger Pop-Metal mit reichlich kitschigen Keyboard-Parts, der zwar manchmal coole Hooks bereithalt, dem man aber auch oft genug die Unsicherheit ob des Stilwandels anzumerken ist. Die raren etwas aggressiveren Songs „Aenima In Your Sheets“, „Dropped From The Cherry Tree“ und „The River Song“ klingen leider mehr nach Alibi-Nummern (jaja, ihr seid immer noch heavy) als nach ehrlichem Metal, dafür ist auch die Produktion viel zu glatt gebügelt. Man kann beim Hören der Platte förmlich die Band sehen, wie sie sich im Proberaum streitet, ob sie jetzt noch Metalcore machen wollen oder sich lieber dem Druck der Plattenfirma beugen und eine radiofreundliche Platte abgeben sollten. Dabei rausgekommen ist nichts Halbes nichts Ganzes. Für Emo-Fans noch zu sehr Metal, für echte Headbanger viel zu poppig und für die Metalcore-Szene werden STILL REMAINS eh kein Thema mehr sein. Traurig, traurig. Dabei war „Of Love And Lunacy“ ein echt cooles Album.