Loui Vetton - Goodbye Fairgrounds. It`s The New Black

Loui Vetton - Goodbye Fairgrounds. It`s The New Black
    Ska-Punk und mehr

    Label: Long Beach Records Europe
    VÖ: 13.09.13
    Bewertung:7/10

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Auf „Postreggaeprecore" (2010) hab ich LOUI VETTON noch vorgeworfen, sich nicht von anderen Skapunk-Bands zu unterscheiden und sehr nach Standard zu klingen. Auf „Goodbye Fairgrounds. It's The New Black" lehnen sie sich jetzt richtig aus dem Fenster, sind wesentlich vertrackter... und ich bin schon wieder am meckern - zumindest ein wenig. Dieses Rezensenten-Pack...

Zunächst dachte ich, es handele sich um ein neues Album der Band GOODBYE FAIRGROUND – was mich mehr als nur überrascht hätte – aber es war dann doch nur der Albumtitel. LOUI VETTON (gegründet 2004) haben mittlerweile den Hardcore in ihre Songs gelassen (Funk und Jazz sind aber auch immer noch dabei) und so passen CAPDOWN-Vergleiche dieses Mal an einigen Stellen doch – und LESS THAN JAKE sind raus. Aber zum Glück versuchen sie jetzt auch nicht, einen auf böse zu machen – das hätte man ihnen vermutlich auch nicht abgenommen. Aber ein wenig härter sind sie eben geworden.

Ihre sonnigen Punkrock-Versatzstücke erinnern mich dieses Mal ein wenig an ZSK, aber sie betreiben sehr viel Stilgemixe und das ist dann auch der Teil, bei dem ich ab und zu meckern muss: manchmal gehen die Ideen noch nicht ganz auf und bestimmte Parts verhungern in den Songs, weil es noch nicht immer flüssig zusammen passt. Auf der anderen Seite merkt man den Hamburgern deutlich an, dass sie an sich gearbeitet und an ihrem Songwriting wirklich geschraubt haben.

Leider wird dadurch noch nicht jeder Song zu einem Hit und irgendwie fehlen mir genau diese Momente, in denen sich eine Melodie oder ein Refrain bei mir im Kopf einnistet – das kommt leider nicht wirklich vor. Aber hey, LOUI VETTON wollten hier auch keine Wohlfühl-Gute-Laune-Sommerplatte abliefern. Dafür ist die Grundstimmung viel zu ernst (allerdings nie böse oder verbissen).

Ich gebe mal sieben Punkte für den zu hörenden Fortschritt, die Finesse der Band und den mittlerweile wesentlich individuelleren Sound.