Woodland - Go Nowhere Tipp

Woodland - Go Nowhere
    Blues Rock

    Label: Crispin Glover Records
    VÖ: 2017
    Bewertung:8/10

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Blues Rock. Das schwarz-weiße Cover sieht so nach dreckigen Slums der 70er Jahre aus, wie die Musik sich anhört.

Und so kommt auch der erste Track gleich mit Vollgas aus den Boxen: "Got Me Wrong" bringt gleich Wehmut, Sehnsucht und doch immer wieder einen Schuß Optimismus auf den Punkt, genau wie die beiden Hunde auf dem Cover. Genialer Start des Erstlings dieser Band aus Trondheim in Norwegen. Etwas sarkastisch ist es schon, diese angeleinten Vierbeiner mit "Go Nowhere" zu untertiteln – schwarzer Humor zu schwarzer Musik?

Egal, was hier aus den Boxen schallt erinnert, ohne auch nur annähernd zu plagiieren, an die ganz frühen ROLLING STONES oder auch an die erste wilde Zeit von ZZ TOP oder LED ZEPPELIN. Letzteres vor allem im Track "Set Me Free", da springt einem der obertrockene Sound von "Coda" in Erinnerung.

Es ist rauh, es ist roh und es ist analog. Die zehn Songs sind mit drei bis vier Minuten kurz und schlank und haben alle ihre Idee, die nicht tot genudelt wird. Die Ausnahme macht hier hier der Blues des Albums "Luck's Gone Bad" mit 5:36 und einem warmen, sentimentalen Mitmach-Refrain. Der Retrotouch des Albums wird denn auch durch die Rückseite unterstrichen: Die Trackliste ist feinsäuberlich in (Seite) A und B getrennt. Sehr sympathisch auch der "Stereo"-Aufdruck auf der CD.

Woodland Go Nowhere B

Bluesig und richtig gut

WOODLAND besteht aus Gisle Solbu (Gesang, Gitarre), Hallvard Gaardløs (Doppelbass), Hallvar Haugdal (Piano), Espen Kalstad (Gitarre, Gesang), Espen Berge (Schlagzeug) und alle sind schon erfahrene Musiker der Szene aus Trondheim. Von dort ist es relativ weit bis zum Mississippi, und doch scheinen sie sich dort musikalisch außerordentlich wohl zu fühlen. Haben Norweger den Blues im Blut? Wegen "No Shining Light"? Jeder Track hat schier unbändige Kraft in sich und bietet für die Live-Performance einige Ansätze zu Ausschweifungen musikalischer Art.

Die Produktion der CD ist absolut stimmig und der Sound ist sehr nah an einem Livesound eines kleinen Clubs, wo die Musik vermutlich im Moment zu Hause ist. WOODLAND würden aber auch jedes Sommerfestival rocken und bereichern. Einen Ausfallsong gibt es nicht, vielleicht haben sie vorher gut hingehört, denn die CD ist mit 38 Minuten ja auch eher in der vinyltypischen Länge gehalten. Das macht überhaupt nichts, denn nach dem letzten Ton des Titeltracks verspürt der Hörer ohnehin Lust auf Wiederholung.
Mehr davon und bitte auch live!

Trackliste Go Nowhere:

1. Got Me Wrong
2. Dead Set
3. All In My Head
4. Wild Eyes
5. Luck’s Gone Bad
6. Dust Bowl
7. Set Me Free
8. Long Gone
9. No Shining Light
10. Go Nowhere

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