Black Lung - Ancients Tipp

Black Lung - Ancients
    Heavy Metal-Psych-Prog-Blues-Rock

    Label: Noisolution
    VÖ: 22.03.2019
    Bewertung:8/10

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Unzählige Promo-CDs sind mittlerweile schon auf meinem Schreibtisch gelandet und bei solch einer Menge gehen dann doch einige Künstler unter und verschwinden aus dem Gedächtnis. Und auch wenn eine altbekannte Band mal wieder im Stapel zu finden ist, streikt die Erinnerung leider manch einmal.

Obwohl ich bisher von BLACK LUNG nur das Split-Album mit NAP gehört hatte, sind doch ausgerechnet genau die Jungs ziemlich hängengeblieben. Der Grund? BLACK LUNG hatten mich überrascht mit ihrem Mut, ihrer Originalität, ihrem Wahn für skurrile Ideen. Seien wir doch mal ehrlich – eine Band, die in ihren Psychedelic-Prog-Sound Rap-Einlagen untermischt, kann man doch nicht vergessen!

Entsprechend waren meine Erwartungen an das neue Album „Ancients“ recht hoch. Doch schon der erste Song „Mother Of The Sun“ macht alle potenziellen Zweifel zunichte. Ein tosendes Fuzz-BLACK SABBATH-Monster wütet aus den Boxen und unterstreicht mit dem Retro-Sound das Leiden und die Zerrissenheit und führt uns zurück in bunte Zeiten zwischen Cannabis und HENDRIX. Mit der bewusst rohen Aufnahmequalität und den gekonnten Imperfektionen („Badlands“) kreieren BLACK LUNG einen Sound, der – man will es kaum glauben – nur von zwei Gitarren und einem Schlagzeug erzeugt wird.

Und trotz ihrer geringen Besetzung zeigen sie sich unfassbar flexibel in ihrer musikalischen Reichweite – langweilig wird einem garantiert nicht. Von frischem, moderneren Rock- („Ancients“) über Heavy Metal-Vibes mit Rockabilly-Rhythmen als Basis („The Seeker“) bis hin zu tosenden Bassgewittern („Voices“), Sprechgesang mit unterschwelligem Horror („Gone“) und auch mal ätherischen Atmosphären („Vultures“) ist auf „Ancients“ alles zu finden.

BLACK LUNG zeigen sich von so vielen Seiten wie möglich und das ist auch gut so. Im einen Moment geht man noch mit dem ganzen Körper mit, im nächsten lehnt man sich schön zurück und lässt sich berieseln. Genau das zeichnet die Jungs aus: Durch ihre Variationsfreiheit sind sie zwar angreifbar, doch das macht sie im Gesamtpaket umso stärker, denn es wird für jeden etwas dabei sein – zwar nicht unbedingt innovativ, aber dafür besonders auf den Punkt gebracht.

Tracklist:

1. MOTHER OF THE SUN
2. ANCIENTS
3. THE SEEKER
4. VOICES
5. GONE
6. BADLANDS
7. VULTURES
8. DEAD MAN BLUES