Hinter THE GREAT MACHINE steckt das Brüderpaar Aviran und Omer Haviv und Drummer Dan Deutsch aus Tel Aviv, Israel. In den vergangenen Jahren konnten sie bereits mehrfach auch als Support von sehr großen Namen, wie OZZY OSBOURNE, FU MANCHU, PATTI SMITH oder ALL THEM WITCHES spielen und zeigen, wie sie Bühnen auseinandernehmen können. Dass die Liveauftritte grandios sein sollen, hat sich bereits herumgesprochen, was nun nach „Working Class Anarchist“ noch dringender auf meiner To-Do-Liste steht als vorher.
„Working Class Anarchist“ ist eine bodenständige Psych-Rock-Veröffentlichung, deren Name Programm ist: Irgendwie sehr schwer in eine Kategorie zu stecken, scheint jeder Track ein neues Fass zu öffnen, was das Album sehr spannend und abwechslungsreich gestaltet.
Mit „Briana Banks“ gibt das Trio den rock’n rolligen Startschuss im Hypnose-Session-Manier. Diese Energie wird auch direkt in den folgenden Track „Bound By Fire“ mitgenommen, der insbesondere durch den prägnanten Gesang begeistert, der durchaus Ähnlichkeit mit Bands, wie BLACK LUNG zeigt. „Ms. Stress“ ist wild, laut, tonnenschwer und wird Freund:innen von ELECTRIC WIZARD gefallen.
Nun kommen wir auch schon zu meinem absoluten Lieblingstrack „ABQ“, der dem Albumtitel alle Ehre macht, nach Punk schreit, gleichzeitig unfassbar tanzbar ist, Spaß macht und meinen Hintern nicht mehr zur Ruhe kommen lässt – absolute Hörempfehlung!
„Mysterious Lady“ ist der einzige Track, auf dem noch der alte Drummer Michael Izaky zu hören ist, der die Band aus familiären Gründen verlassen musste und nicht mehr mit den ganzen Tourterminen mithalten konnte. Entsprechend wurde der bereits durch seine Arbeit als Tourmanager und Grafiker eingebundene Dan Deutsch nun auch als Schlagzeuger eingebunden, der sehr gut in Michaels Fußstapfen tritt.
THE GREAT MACHINEs Stärken zeigen sich insbesondere bei „Neu“, bei dem catchy Melodien cool und mühelos runterrockt werden, ohne dabei auch nur mit der Schulter zu zucken, trotz der Schwere des Sounds. „Anarchy“ befriedigt meine Sehnsucht nach noch mehr wildem Punk und Lärm, lässt Chaos entstehen und zähmt es gleichzeitig und irgendwoher taucht dann auch noch ein Saxofon auf.
Um an die vorherigen Alben anzuschließen, finden Wüstenstaub-Connaisseur:innen feinsten Psych-Rock mit wirklich trocken-heißen Gitarrenimprovisationen in "Desert Ledge". Das Finale „Louder Than The Bombs“ ist dann das psychedelische Finale und vom Titel vielleicht auch wenig das kleine Statement, nach dem ich gesucht habe. „Situation is bad. It’s an energy sucker.“
Puh, ich weiß gar nicht wie viele Stunden “Working Class Anarchist” ich gehört habe, bevor ich dieses Review geschrieben habe. THE GREAT MACHINE haben meines Erachtens nach ihre beste Veröffentlichung kreiert, die ich mir in Form eines Livekonzertes nur als kompletten Abriss ausmalen kann. All we need is Anarchy!
TRACKLIST:
Briana Banks
Bound By Fire
Ms.Stress
ABQ
Demon Party
Mysterious Lady
Neu
Anarchy
Desert Ledge
Beelzeboy
Louder Than The Bombs