Joe Bonamassa - An Acoustic Evening At The Vienna Opera House (Doppel-DVD)
Für den Auftritt im altehrwürdigen Wiener Opernhaus griff Bonamassa nicht auf seine Liveband zurück, sondern holte sich mit dem Iren Gerry O'Connor (Geige), dem Schweden Mats Wester (Nyckelharpa), dem gebürtigen Puerto Ricaner Lenny Castro (Percussions) und Arlan Schierbaum (Klavier) eine Multi-Kulti-Truppe auf die Bühne, welche die bekannten BONAMASSA-Songs mit eigenen Zutaten würzten. Fixpunkt ist ganz klar Bonamassa, der mit Hilfe von zwölf Akustikgitarren Songs aus seinem Solo-Repertoire im Akustikgewand zelebriert. Dabei ergeben sich teils markante Unterschiede zu den Originalen, während in anderen Momenten gar nicht viel Arbeit von Produzent und Arrangeur Kevin Shirley nötig war, um die elektrifizierten Bluesrock-Kracher in ein passendes akustisches Gewand zu hüllen. Selbst die Dampflok-Geräusche zu Beginn und Ende von "Slow Train" werden von den akustischen Instrumenten imitiert. Unter den gespielten Songs finden sich so unterschiedliche Nummern wie "Dust Bowl" vom letzten Studioalbum, "The Ballad Of John Henry", das Instrumental "Woke Up Dreaming", "Richmond", "Sloe Gin" und "From The Valley". Die Mischung aus Bonamassas leidenschaftlichem Gesang, seinem einzigartigen Gitarrenspiel und den eher ungewöhnlichen anderen Instrumenten (auf Bass wird komplett verzichtet) macht nicht nur den Musikern auf der Bühne, sondern auch dem Publikum Spaß und bringt einem den BONAMASSA-Sound auf einer ganz anderen Ebene dar. Ton- und Bildqualität geben absolut keinen Anlass zur Kritik, die Schnitte sind den Umständen entsprechend ruhig, in einigen Kamerafahrten wird das tolle Opernhaus in seiner vollen Pracht gezeigt.
Das Bonusmaterial der Doppel-DVD/Blu-ray bietet noch 43 Minuten Making Of-Material und 40-minütige Interviews mit den beteiligten Musikern und von Kevin Shirley. In den Interviews erfährt man einiges über die Idee zum Akustikauftritt, zum Kennenlernen der Musiker erst wenige Tage vor dem Konzert und den anschließenden Proben sowie zum Hintergrund der Instrumente.
Manchmal vermisst man während des Konzerts Joes Elektrische und die volle Power (das tut Bonamassa selbst übrigens auch, wie er in einem Interview verrät), aber das haben Akustikauftritte meist so an sich. Erhältlich ist "An Acoustic Evening At The Vienna Opera House" als Doppel-DVD, Blu-ray (um wie viel besser hier die Bildqualität ist, kann ich nicht beurteilen; schon das DVD-Bild ist allerdings sehr gut), Doppel-DVD und Doppel-Vinyl. Wer Bonamassa im rein akustischen Experiment erleben möchte, sollte zugreifen.

Chrischi
Musik ist immer da. Sie ist ein Geschenk und wird nie vergehen. Sie ist Seelentröster, Stimmungsmacher, Runterbringer, Frustbewältigung, Freiheit und Gefühl. Und weil sie oft genug so unfassbar geil ist, sollten wir drüber reden.
Stile: Metal und (Hard) Rock in allen möglichen Facetten – von knüppelhart über symphonisch bis vertrackt und balladesk.
Bands: Metallica, Iron Maiden, Bruce Dickinson, Blind Guardian, Avantasia, Helloween, Nightwish, Ayreon, Dream Theater, Lorna Shore, Wintersun, Opeth, Foo Fighters, Pearl Jam, Linkin Park, Motörhead, AC/DC, Rammstein, Armored Saint, Night Demon, Hans Zimmer und so verflucht viele mehr ...