Dark Captain Light Captain - Circles (EP)




Stil (Spielzeit): Indie-Pop/Elektro-Folk (16:35)
Label/Vertrieb (VÖ): LoAF Records/Cargo (25.07.2008)
Bewertung: 7/10

Link: http://www.darkcaptainlightcaptain.com
http://www.myspace.com/darkcaptain

Passend zu den kälter werdenden, verregneten Tagen kommt eine Veröffentlichung aus London zu uns hinübergeschwappt, welche zu überzeugen weiß: 
Eine sechsköpfige Band mit dem ungewöhnlichen Namen DARK CAPTAIN LIGHT CAPTAIN hat eine EP aufgenommen, die vor Melancholie und Wärme sprüht - „Circles“ nennt sich das mit vier Stücken versehene Stück. 
Die Band in ihrer vollen Besetzung besteht zwar erst seit 2006, jedoch konnte sich das Kollektiv bereits Live-Erfahrung als Supportact für die 65 DAYS OF STATIC holen, und ihre erste Single „Jealous Enemies“ rotierte längere Zeit in den britischen Radiostationen. 
Das Album soll im Oktober erscheinen und wird den Titel „Miracle Kicker“ tragen; bis dahin kann man erstmal mit der „Circles EP“ Vorlieb nehmen. 

Trotz der Kürze von „Circles“, und auch nach mehrmaligem Hören, ist es nicht gerade einfach, den fabrizierten Sound irgendwo einzuordnen. 
Der Titelsong „Circles“ kommt noch relativ schnell daher, mit einem treibenden Schlagzeug und gezupften Gitarren, sowie einem wirklich sehr harmonischen Gesang, der hier und auch in den anderen Stücken meist mehrstimmig gesungen wird. Bereits jetzt wird klar, das DCLC die melancholischen Seiten für sich entdeckt zu haben scheinen. Allerdings sind ihre Stücke nie wirklich traurig, oder sogar düster, eher wirken sie entspannend und geradezu hypnotisch. Erzielt wird das teilweise durch den Einsatz von dezenten Elektroklangflächen, die die Gitarren untermalen, aber auch durch den angesprochenen Gesang. Dieser nähert sich oft den KINGS OF CONVENIENCE an, jedoch bleiben die sechs Briten in einer ganz eigenen Schublade. 
Für mich lassen sich zu Beginn auch noch musikalische Elemente ausmachen, die ich von unkonventionelleren aktuellen Post-Rock Kapellen wie GOD IS AN ASTRONAUT oder auch LOGH kenne. 

Bereits mit dem folgenden „Robot Command Centre“ tritt das Schlagzeug in den Hintergrund und den verträumten Melodien wird der passende Platz eingeräumt. So schaffen es die Musiker immer wieder, dass ihr Klangkosmos nie überladen wirkt, sondern durchdacht und dezent, es wird nie wirklich aufdringlich und alles bleibt in einem entspannenden Maß sogar minimalistisch-schön. Eingängig vielleicht teilweise, aber nie langweilig. 
„They Be Underwater“ kommt in der Rhythmusfraktion dann nur noch mit einem Schnipsen aus, es wird teilweise sogar ein wenig psychedelisch. Und der letzte Song, welcher sich einfach nur „Walls“ nennt, ist dann bereits als tolle Akkustikballade im Stile von ELLIOT SMITH oder auch den BEATLES zu bezeichnen. 

Rund um eine gelungene kleine und schöne Indie-Platte, die Lust auf mehr macht. Für einige vielleicht ein wenig zu unspektakulär, da es mit „Circles“ definitiv in ruhigere Gefilde geht. Auch ist es schwer, aufgrund der Kürze ein stimmiges Gesamtbild zu erkennen, da muss man schon das kommende Album abwarten. Für den Anfang wirkt das alles aber schon mal sehr sicher und ordentlich. Und erweist „Miracle Kicker“ sich als genauso qualitativ wie die EP, dann darf jeder Freund des unkonventionellen Pop zugreifen!

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