
Stil (Spielzeit): Hard Rock und Alternative (52:41)
Label/Vertrieb (VÖ): Spectre / Universal (10.02.08)
Bewertung: 6 / 10
Link: http://www.lunaticage.com/
http://www.myspace.com/lunaticage
LUNATIC AGE, Anfang der 1990er in Montpellier gegründet, hatten bereits zwei Hard Rock-Alben veröffentlicht, bevor man einen Major-Vertrag bekam und seitdem die ganze Welt beglücken möchte.
Die vorliegende vierte LP, „August (The Month Of Misfortune)“, leistet sich sowohl ein Intro (ohne Gesang) als auch einen druckvoll losrockenden Prolog (mit Gesang), bevor mit „A Quoi Bon“ die geradlinige Single ausgepackt wird, zu welcher es auch ein in Südfrankreich gedrehtes Video gibt. Dann kommt viel guter Rock mit ordentlich Verzerrung und variantenreichen Songstrukturen. Aber leider erweisen sich nahezu alle Songs als seltsam zäh. Wirken die Stücke wegen des guten, aber stets tempoarmen Gesangs so langatmig? Oder wegen der zumeist langsamen Riffs, über die immer wieder schrilles Geschrammel drübergelegt wird? Na gut, Schwermut und Abgründigkeit kommen intensiv rüber, aber mich nervt’s auf Dauer, auch wenn ich es begrüße, nicht mit Happy Dance Rock schlechterer Machart und „Wir sind die Größten“-Attitüde vollgemüllt zu werden (lustigerweise gibt es jedoch im ausnahmsweise schnellen “Comme Tu Sais” einen tanzbaren Beat). Insgesamt liegt man mit der Bezeichnung komplexer Grunge Hard Rock nicht allzu weit daneben. Die nachdenkliche, klagende Stimmung soll angeblich in den französischsprachigenen Texten noch deutlicher rüberkommen, denen die Promo beachtliche Intelligenz nachsagt. Wer anders als ich des Französischen mächtig ist, mag hier gerne seine Meinung dazu äußern.
Insgesamt ist „August (The Month Of Misfortune)“ ein gutes, herausforderndes, aber stellenweise etwas langatmiges Rock-Album abseits des Mainstreams. Schade, dass das sehr beachtliche Songwriting-Talent nicht mit mehr Zug umgesetzt wurde.