Ash - A-Z Vol. 2



Stil (Spielzeit): Alternative/Rock/Indie (57:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Atomic Heart Records (08.10.10)
Bewertung: 7/10

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ASH waren mir eigentlich hauptsächlich durch das 2001er Album "Free All Angels" und Sommer-Hits wie "Walking Barefoot" und "Shining Light" ein Begriff – oder besser gesagt, es ist das einzige Album der nordirischen Indie-Rocker, mit dem ich mich intensiv beschäftigt habe. Bis zum letzten richtigen Studiorelease "Twilight Of The Innocence" vergingen einige Jahre, und nun liegt mir mit "A-Z Vol. 2" der zweite Teil eines Konzeptes vor, mit dem Bandkopf Tim Wheeler seinen Fans erst einmal einen ordentlichen Schock verpasst hatte.

Der ließ nämlich 2007 verlauten, kein weiteres Studioalbum, sondern nur noch einzelne Tracks aufnehmen zu wollen. Die potentiellen Singles wurden regelmäßig über den Zeitraum von einem Jahr online gestellt und konnten als Download oder auf Vinyl gekauft werden. Daneben gab und gibt es noch eine ganze Armada von Bonustracks, Akustikversionen und Remixes, die man ordern kann. "A-Z Vol. 2" enthält nach dem ersten Teil nun also die finalen 13 Singles und drei Bonustracks und präsentiert damit eine Sammlung von einzelnen Songs, die allesamt als Singles herhalten könnten bzw. auch als solche veröffentlicht wurden. Dass tatsächlich jeder der Songs für sich eine starke Nummer darstellen soll, ist zwar ein netter Gedanke, aber die Ansammlung zeigt, dass sich unter den veröffentlichten Singles auch ein paar durchschnittliche Nummern verstecken, die man als Einzeltracks aber nicht unbedingt als solche empfinden würde. Im Großen und Ganzen versammelt "A-Z Vol. 2" aber gute bis starke ASH-Songs, welche die gesamte Bandbreite der Band aufzeigen.

"Dare To Dream" erinnert beispielsweise ein wenig an MUSE, ist mit seiner sommerlichen Frische aber ein ASH-Song, wie er im Buche steht – ähnlich wie "Physical World". Nummern wie "Mind Control" hingegen stehen mit schrammeligen Akkorden und einem "What the fuck is going on"-Refrain eher für die poppig-punkige Seite der Band. Passend zum Titel überrascht "Binary" genau wie auch "Instinct" mit elektronischen Sounds und dickem Britpop-Gewand. Episch arrangierte Songs wie "Spheres" und Balladen wie "Carnal Love" und "Change Your Name" gehören ebenso zum Sound der Nordiren wie das poppige "There Is Hope Again".

"A-Z Vol. 2" ist stilistisch also recht breit gefächert, das sollte für ASH-Fans aber keine Überraschung darstellen. Im Vordergrund stehen selbstverständlich immer songdienliche Melodien, und auch, wenn es manchmal ein wenig zu zuckersüß wird, ist die Sammlung der Singles definitiv hörenswert – wenn auch nicht jeder Song ein richtiger Kracher ist.

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