Curse Of Lono - As I Fell

Curse Of Lono - As I Fell
    Cinematic Rock

    Label: Submarine Cat Records
    VÖ: 17.08.2018
    Bewertung:6/10

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CURSE OF LONO musikalisch in eine Schublade zu schieben, ist eine Herausforderung für sich. Die nach einem Roman von Hunter S. Thompson benannte Band mischt Americana, Roots, Rhythm & Blues, Pop und Alternative Rock zu einem dunklen Cocktail, der auf dem Debütalbum "Severed“ euphorischen Zuspruch erhielt und mitunter schon als Film-Soundtrack genutzt wurde. Die selbst gewählte Bezeichnung des "Cinematic Rock“ hat also ihre Daseinsberechtigung und untermauert diese auch mit dem neuen Album "As I Fell“.

Filmreife Inszenierung ...

Wie kaum jemand anderes versteht es die Londoner Formation um Frontmann Felix Bechtolsheimer, in einen aufwühlenden Arthouse-Film zu entführen. "As I Fell“ bezaubert dank seiner dunklen Atmosphäre, ja verführt den Hörer regelrecht durch sein minimalistisches, aber detailreiches Soundkonstrukt. Fast kathartisch besingt Bechtolsheimer in seinen Stücken bekannte Themen von rasender Eifersucht und Liebe, deren einfühlsame wie schockierend offene Lyrics sich wie ein Mantel um den Hörer legen. "As I Fell“ besingt den Alltag des Lebens auf gleichzeitig beruhigende und aufrüttelnde Art und Weise, welche wehmütig in die Ferne blicken lässt.

Doch wie viele B-Movies schafft es auch dieses Werk nicht, seine anfängliche Brillanz konsequent zu Ende zu führen. Denn was zu Beginn noch berührt, verliert seinen Reiz. Was bei den ersten Tönen noch aufrüttelt, weicht schnell einer monotonen Dauerpredigt. Das zweite Album der Londoner verläuft mit fortschreitender Spieldauer immer mehr im Sand, wozu die ausgeprägte Eindimensionalität der Platte maßgeblich beiträgt.

… mit Abnutzungserscheinungen

"As I Fell“ kommt schlicht nicht in die Gänge, wiederholt sich musikalisch ständig und schafft es nicht, selbst gute Ansätze – siehe im groovigen “I‘d Start A War For You“ – dauerhaft unterhaltsam zu gestalten. Einzig und allein das eingängige "Blackout Fever“ reißt aus der langsam um sich greifenden Lethargie. So stirbt das Album einen langsamen Tod und trudelt Lied für Lied der Belanglosigkeit entgegen. Der erschütternde und hochemotionale Abschluss "Leuven“ wirkt schließlich wie das letzte Aufbäumen eines Todgeweihten.

Das zweite Album von CURSE OF LONO ist somit alles andere als der erhoffte Blockbuster, sondern ein überaus interessanter, gut gemachter B-Movie, dem gegen Ende die Luft ausgeht. Ein Werk, welches sich trotz seiner vielfältigen musikalischen Einflüsse selbst einschränkt und damit das eigene Konzept des "Cinematic Rock“ mit all seinen Facetten ad absurdum führt. Was bleibt, sind die einfühlsamen Lyrics aus der Feder des Maestros persönlich. Denn diese sind wahrlich meisterhaft!

Tracklist

  1. Valentine
  2. Way To Mars
  3. And It Shows
  4. I’d Start A War For You
  5. Kathleen
  6. Blackout Fever
  7. Tell Me About Your Love
  8. As I Fell
  9. The Affair
  10. No Trouble
  11. Leuven

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