Grunge lebt!
Die elf Songs von "Feel It All Around" decken alle Stärken der Band ab und geben der Gruppe Spielraum, um die unterschiedlichen Facetten des Grunge auszuloten. Über ungefähr 38 Minuten hinweg modernisieren SOUL BLIND den Sound der 90er und verdeutlichen dessen Einfluss auf moderne harte Musik.
Im Opening-Track "Seventh Hell" donnern die Amerikaner mit wuchtigen Riffs und Shouts voran, die an die Hardcore-Wurzeln der Gruppe erinnern. Danach wechseln sie in einen typischeren Grunge-Sound, der durch seine Melodik und einen eingängigen Chorus überzeugt. Daneben bieten Songs wie "Bruise The Sore" und "Tribe" eine dynamische Mischung aus ruhigen Gesangseinlagen und energetischen Instrumentalabschnitten, die fließend ineinander übergehen.
In Songs wie "Stuck In A Loop" und "Everyday Evil" bauen SOUL BLIND vermehrt auf einen ätherischen Sound. In ersterem wird dieser von einem treibenden Riff getragen, währen in letzterem fließende Wechsel zwischen Gesangs- und Instrument-lastigen Parts stattfinden und eine starke Atmosphäre und Spannung erzeugen. Diese kommt schließlich im Titel-Track zur Entladung, worin SOUL BLIND noch einmal alle bisherigen Elemente ihres Stils zusammenbringen: "Feel It All Around" vereint garstige Riffs, einschneidene und melodische Gitarrensoli und den eingängigen Leadgesang zu einem gleichermaßen harten und atmosphärischen Gesamteindruck.
Fazit
"Feel it All Around" bietet neben einer starken Atmosphäre und Gitarren alles, was das Grunge-Herz begehrt: kernigen Gesang, verwaschene Riffs, gleichermaßen melodische und harte Soli, einschlagende Beats und eingängige Refrains. Für Fans des modernen Grunge ist die Platte ein Muss und auch Freunde von Hardcore können hier beherzt zugreifen, da die Einflüsse der Band klar herauszuhören sind.
Wer die Amerikaner live sehen möchte, hat dazu übrigens sehr bald Gelegenheit: Aktuell touren SOUL BLIND neben LANDMVRKS und KNOCKED LOOSE auf der diesjährigen Headliner-Tour von STICK TO YOUR GUNS durch Europa.