Brain Drill - Quantum Catastrophe



Stil (Spielzeit):
extrem technischer Deathmetal (42:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade / Sony (07.05.10)
Bewertung: 6 / 10

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Normalerweise bin ich mit Extrem-Metal ja recht schnell zu begeistern, aber in diesem Falle ist mir die Menge an Noten einfach zu viel – hier wird meiner Meinung nach rein zum Selbstzweck auf dem Griffbrett herumgewichst.

Dennoch kann ich das Album auch nicht schlecht bewerten, weil mich die Musikalität der Instrumentalisten einfach ein wenig erschlägt. Die Kalifornier spielen tatsächlich in einem Lied mehr Noten als manche Bands in ihrer ganzen Karriere zusammen genommen. Allerdings geht mir da einfach ein wenig die Eingängigkeit flöten, also die Momente, die wirklich im Ohr bleiben. Zwar gibt es immer mal kurz ein Riff, das eine nachvollziehbare Melodie beinhaltet, aber zum großen Teil rauscht hier einfach ein Sturm am Hörer vorbei, der sich kaum fassen lässt. Dazu kommt noch, dass die Riffs erstaunlich oft in den hohen Lagen gespielt werden – es wird also nicht einfach möglichst viel auf dem tiefsten Ton herumgeritten. Aber rein theoretisch kann man hier Soli kaum von den normalen Riffs unterscheiden – von vorne bis hinten gibt es hier den Bleifuß auf dem Gaspedal.

Gegründet 2005, haben die vier Herren (die vermutlich kaum Freunde haben, da sie 25 Stunden am Tag üben müssen...) bereits ein Album namens „Apocalyptic Feasting" auf Metal Blade veröffentlicht, welches einige Aufmerksamkeit erregen konnte. Mit dem neuen Album (über Schwarze Löcher, kosmische Katastrophen und Zombies) wird das nicht viel anders sein, da die unfassbare Geschwindigkeit und Härte des Album einfach nicht zu überhören ist – egal, wie man sich zu dieser Instrumenten-Unterrichtsstunde positioniert.

Ich hab mal schnell im Archiv nachgesehen und stelle fest, dass ihr Vorgänger vor zwei Jahren auf BYE mit zehn Punkten bewertet wurde. Ich schätze also mal, dass ich hier nicht unbedingt mit jedem auf der gleichen Wellenlänge liege. Aber in meinen Ohren gehen die Songs einfach ein wenig unter, da sie von einem Monster-Berg von Noten zerschreddert werden. Mir persönlich ist das echt zu anstrengend. Wer allerdings auf Bands wie BENEATH THE MASSACRE steht und der Meinung ist, sie sollten trotzdem mal ein wenig üben gehen, weil ihr einfach noch MEHR hören wollt, der sollte unbedingt hier rein hören. Was für ein Hirnfick!