Evocation – Apocalyptic



Stil (Spielzeit): Death Metal (39:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Cyclone Empire/Soulfood (29.10.10)
Bewertung: 8/10

Links: http://www.evocation.se
http://www.myspace.com/evocationswe

Die Anfänge von EVOCATION liegen schon fast zwanzig Jahre zurück, als es in Schweden im melodischen Todessektor heiß hergeht und langsam Bands in Göteborg und Stockholm entstehen, die heute weltweit die Bühnen rocken. Anders läuft es bei EVOCATION. Ein kurzer Start, ein bis zwei Demos, und man geht – vorerst – wieder auseinander. Doch vor ein paar Jahren hat sich die Bande wieder zusammengerauft und präsentiert mittlerweile schon die dritte Scheibe der Außenwelt, was gar keine schlechte Idee ist, wie die obige Punktzahl andeutet.

Mit „Sweet Obsession" steigen die Jungs in ihren Reigen ein, ohne großes Intro, ohne einführende Blasmusik und mystisches Tamtam. Dieses kommt erst vor Track Nummer drei.
Wie es in alten Tagen IN FLAMES oder AT THE GATES vorgemacht haben, pressen EVOCATION auch heute noch ruppiges Todesblei auf einen Silberling. Dabei gehen Melodie und Krawumm Hand in Hand auf einem Schotterweg, der nicht aalglatt geteert durch die Steppe führt. Um die Lauscher fröhlich wackeln zu lassen, braucht man hier gar keine pompösen Zutaten. Kräftiges Riffing, das nicht zum Knobeln da sein soll, zwischendurch ein hübsches kleines Solo und ordentlichen Groove in den Pobacken. Mit diesen Beigaben geht der Teig von EVOCATION gut auf. In „Reunion In War" machen die Trümmerburschen fast hymnisch wie AMON AMARTH ihren Krach oder bieten mit „Psychosis Warfare" einen prima Kopfnicker-Track. Zwar setzen EVOCATION ihre Mucke nicht ganz so unter Druck, wie es die eben genannten Wickinger gerne tun, aber genau das bringt ja auch das Flair des ursprünglichen Schwedentods mit sich.

Jetzt könnte man anfangen, Miesepeterpunkte zu suchen. Falls jemand zum Beispiel dringend eine akustische Ballade als Atempause braucht, wird sein Radar hier nichts orten, denn alles spielt sich im mittleren oder schnellen Tempo ab. Keyboardklänge sind hier so oder so unnötig und komliziert-anstrengendes Bearbeiten des Hackbretts gehört auch nicht in diese Sparte.
Hier soll es einfach nur einen deftigen Arschtritt geben – und das ist den Schweden gelungen! Mit der Rückbesinnung auf schnörkellose, raue, metallische Sensemann-Mucke des Nordens landen EVOCATION einen Treffer, der auch nach drei oder mehr Umdrehungen noch Spaß macht.