Dismember - s/t




Stil (Spielzeit): Death Metal (42:36)
Label/Vertrieb (VÖ): Regain Records (14.03.08)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.dismember.se
Skandinavien gilt ja schon lange als Vorzeigeregion, wenn es um härtere Metalstile geht. So stammen die mittlerweile extrem erfolgreichen IN FLAMES aus dem Norden Europas, und mit ENTOMBED, AT THE GATES, DISSECTION und vielen mehr lässt sich die Liste bekannter Metalacts im Death und Black Metal-Bereich endlos fortsetzen. Auch DISMEMBER zählen zu diesen namhaften Vertretern, die Schweden sind seit mehr als 15 Jahren aktiv und haben schon einige Alben veröffentlicht. Mit ihrem neuesten, selbstbetitelten Album will die Band nun erneut zeigen, wo der Hammer im harten Sektor hängt.

Man nehme tierisch angepisste Vocals (die allerdings nicht sehr variabel gestaltet sind), bleischwere Riffwalzen, simples, aber tightes Drumming und eine angenehm raue, sehr oldschoolige Produktion, und als Ergebnis erhält man elf pechschwarze, aggressive, die Nackenwirbel beanspruchende Songs, die straight nach vorne ballern. Der pure Death Metal der Stockholmer Musiker ist eine willkommene Abwechslung zu glattgebügelten oder weichgespülten Songs, und starke Nummern wie „Europa Burns“, „The Hills Have Eyes“, „Legion“, der brettharte Eröffnungsschlag „Death Conquers All“ oder „Combat Fatigue“ erzielen mit ihrem meist nach vorne pflügenden, selten durch teils doomige, schleppende Passagen ergänzten Tempo schnell die gewünschte Wirkung: die totale Überbeanspruchung der Nackenmuskeln. Richtig interessant wird es, wenn die Schweden wie in „Under A Bloodred Sky“ oder dem pechschwarzen „Black Sun“ vereinzelt doppelläufige Maiden-Harmonien einstreuen, so dass das selbstbetitelte Werk kaum Gefahr läuft, zu eintönig auszufallen, obwohl ich gerne noch viel mehr von diesen starken Gitarrenharmonien gehört hätte (das Ende von „Under A Bloodred Sky“ ist schlicht atemberaubend).

Death-Fans, die auf ein unverfälschtes, rohes Album gewartet haben, werden mit „Dismember“ schnell und für lange Zeit glücklich. Trotz weniger Überraschungen liefern DISMEMBER elf Oldschool-Brecher auf sehr hohem Niveau ab – und das reicht doch völlig, oder nicht?