Hate Embraced - The Art Of Devastation

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Stil (Spielzeit):
Deathmetal, Metalcore (32:07)
Label/Vertrieb (VÖ): Ultimhate / Twilight (09.12.11) 
Bewertung: 5,5 / 10

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Keine Fehler zu machen, bedeutet leider nicht, direkt alles richtig zu machen. Der Fall des Zweitwerkes von HATE EMBRACED zeigt das relativ anschaulich: ihre Mischung aus Deathmetal, Thrashmetal und Hardcorerhythmik ist an und für sich gelungen gespielt, mit den typischen Vocals und der typisch dicken Produktion ausgestattet, verfügt aber über eher geringe Langzeitqualitäten.

Warum das so ist? Trotz aller Technik und schöner 16tel-Läufe kann sich die einheimische Band, die irgendwo zwischen ALL SHALL PERISH und SUICIDE SILENCE liegen möchte, nicht im Kopf des Hörers festbeißen. Dafür ist das Songwriting einfach zu festgefahren und unflexibel und die Breakdowns sind zu berechenbar (bei "Pathetic" wird's da zum Beispiel ganz schön lahm). Wie bereits erwähnt, machen sie ihre Sache nicht schlecht – nur eben nicht sonderlich einfallsreich. Mir persönlich gefällt sogar das Instrumentalstück am meisten – obwohl die tiefen Growls und das Gekeife eigentlich alles richtig machen – weil es schnell ist, fast hymnisch klingt und die Riffs gut durchdekliniert sind. Melodischer als der Rest des Materials – steht ihnen aber ziemlich gut.

Gründet haben sich HATE EMBRACED 2007, seitdem eine Platte und eine EP vorgelegt und zeigen sich nun auf ihrem zweiten Longplayer zwar angriffslustig, sehr deathlastig und drückend – aber einfach sehr vorhersehbar. Und ab und zu vergeben sie sich auch selber ihre Chancen, weil einige gute Riffs zu sehr wie aus dem Baukasten behandelt werden, anstatt sie dem Fluss des Songs anzupassen. In meinen Augen braucht die Band noch etwas mehr Individualität und den Willen, auch mal aus den eigenen Schemata auszubrechen. Nicht schlecht, aber eben auch nicht spannend.
Kai