Purgatory - Cultus Luciferi - The Splendour Of Chaos




Stil (Spielzeit): Death Metal (35:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Animate Records/Twilight (30.05.08)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.purgatory666.de
http://www.myspace.com/purgatory666deathmetal

Wir treffen uns in einer halben Stunde im Fegefeuer.
So könnte allgemein und aktuell ein Ausspruch lauten, der mit einer gewissen deutschen Band namens PURGATORY zu tun hat. Da die Burschen schon seit anderthalb Dekaden ihren Hass in die Welt posaunen, dürften sie nicht völlig unbekannt sein.

Und los geht’s, auf die Nüsse! Mit einer ordentlichen Portion High-Speed-Geprügel wird dem handwerklich desorientierten Zuhörer gezeigt, wo der Hammer hängt. Sägende Riffs, heiße Geschosse aus der Schießbude, zwischendurch mal was zum Grooven und teuflische Growls sind die Zutaten, die man hier nicht vermissen muss.
In „Forbidden Wisdom“ bleibt einem zum ersten Mal etwas Zeit zum Luft holen, auch wenn ich nicht behaupten will, dass der Track eine Ballade ist. Aber abschnittsweise muss sich der Kopf nicht mehr ganz so schnell drehen, so dass das Gehirn sich gegen die Fliehkraft wieder ein bisschen sammeln kann.
Auch wenn bei PURGATORY Variabilität nicht groß geschrieben wird, gibt es doch sogar bei den gutturalen Lautausstößen kleine Varianten, die jedoch allesamt dem gefallenen Engel (jedenfalls ist Satan dies im Christentum) Tribut zollen. Doch was ist das denn? Zu Beginn von „Pits Of Utumno“ beginnen die Beine zu wackeln, als ob ich in einer Disco stünde. Der fast tänzerische Rhythmus der Gitarren wird anschließend vom Trommler etwas in die Schranken gewiesen, bevor etwas langsamer weiter gebolzt wird.
Bei „The Enemy Within“ am Schluss scheint dem Herrn am Mikro fast die Luft auszugehen, so keift er die Eröffnung des Songs in den Wind. Doch an dieser Stelle muss ich noch bemerken, dass die Männer der Hölle fünf Gastmusiker der Bands DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT, ASPHYX, MORGOTH und KORADES mitspielen oder singen lassen.

Mit PURGATORY ist es fast ein bisschen wie mit UNLEASHED. Die Prügelbrüder bleiben jeweils ihrem Stil treu, auch wenn es minimale Experimente gibt, die sich die kleineren deutschen Brüder von BOLT THROWER ausgedacht haben. Somit ist „Cultus Luciferi“ eine ordentliche Todesplatte, die nicht in den Himmel bzw. die Hölle ragt, aber von Fans der nicht zu komplizierten Knüppelmusik gerne auditiv wahrgenommen werden kann. Es ist halt wie eine Schachtel Pralinen: Man weiß ungefähr, was man bekommt und es ist auch meistens lecker.