Revocation - s/t

Dabei wird schon beim ersten Track „The Hive“ deutlich, dass hier Musiker am Werk sind, die ihr Handwerk absolut beherrschen. Die Drums klöppeln präzise daher und die zahlreichen Riffs sitzen, und doch fehlt etwas. Nach dem ersten Song zeigen REVOCATION, dass sie es neben den zahlreichen Auf-die-Fresse-Riffs mit „Scattering The Flock“ und dem mit Akustikpart ausgestatteten „Archfiend“ auch langsamer und melancholischer können.

Abgesehen von wenigen Ruhepausen dieser Art ist das selbstbetitelte Album ein schwer verdaulicher Brocken, den man sich ein paar Mal zu Gemüte führen muss, um alles zu entdecken; denn zwischen der ganzen Brachialität lässt das Material die Eingängigkeit vermissen, sodass kaum etwas hängen bleibt, außer ein paar Riffs hier und da.

Fehlende Eingängikeit hätten die Amis mit genügend Atmosphäre ausbügeln können, doch, und hier liegt für mich die größte Krux des Albums: die Produktion ist absolut seelenlos. Das Schlagzeug knallt sauber auf den Punkt, die Gitarren klingen fett, alles klingt perfekt. Darum geht es für mich in diesem Genre jedoch nicht – ein aalglatter Sound tötet die Spontanität und übertüncht sympathische Eigenheiten und Persönlichkeit. „Revocation“ klingt mehr nach Maschine als Mensch und mehr nach Kalkül als Herz, und ist deshalb trotz der starken musikalischen Leistung eine Enttäuschung für mich.