In Flames - Siren Charms

In Flames - Siren Charms
    Modern Metal

    Label: Sony Music
    VÖ: 05.09.2014
    Bewertung:6/10

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IN FLAMES sind mit einem neuen Album bei einem neuen Label am Start. „Siren Charms“ bot durch erste Singleveröffentlichungen bereits einen kurzen Eindruck. Wer dennoch ein „Jester Race“ erwartet hat, wird einmal mehr enttäuscht sein: IN FLAMES spielen eher Modern statt Melodic Death Metal und so ist „Siren Charms“ der nächste logische Schritt nach „Sounds of A Playground Fading“.

Der Anfang klingt dabei sogar sehr zuversichtlich, durch das typische melodische Riffing, dazu tiefe Riffs und Anders' unverkennbar dominierenden Gesang. „In Plain View“ wechselt zwischen ruhigem und kräftigem Riffing sowie Shouts und leichtem Gesang. Ersteres überwiegt, ist jedoch spätestens bei “Everything Is Gone“ vergessen. Die Nummer geht mächtig nach vorn, legt im Tempo zu und klingt stellenweise sehr fies, könnte also auch auf älteren Alben der Band Platz finden.

Im totalen Kontrast steht schließlich „Paralyzed“, welches eher als Heavy Ballade durchgeht, und noch ruhiger wird es schließlich beim vorab veröffentlichten Song „Through Oblivion“. Ähnlich belanglos bis langweilig gestalten sich fast sämtliche Songs in der Mitte des Albums, härtere Riffs sind eher die Ausnahme, wie zum Beispiel „When The World Explodes“. Hier gibt Anders Vollgas und shoutet sich die Seele aus dem Leib, während eine Sängerin den schönen melodischen Kontrast gibt. „Rusted Nail“ punktet mit einem sehr eingängigen Mainriff und einem guten Gesamtkonzept, wird jedoch erneut sehr schnell sehr ruhig. Man wird auf "Sirens Charms" häufig mit härteren und interessanten Riffs gelockt und anschließend mit langen, ruhigen Melodien "abgestraft", die Songs plätschern größtenteils nur vor sich hin. Die letzte Nummer „Filtered Truth“ lässt mich aber erneut aufhorchen, im Hintergrund ein lockeres Rock'n'Roll-Riff und das flotte Tempo machen Spaß.

Dem Reiz der Sirenen erlag ich nicht, so schön und melodisch sie auch gesungen haben. IN FLAMES segeln mit „Siren Charms“ in noch seichteren Gewässern als bisher und überlassen die tobenden Meere anderen Genrekollegen. „Siren Charms“ fehlt es an Spannung und Biss – wem „Sounds of A Playground Fading“ zu hart war, der wird mit dieser Platte glücklich.