Egokills - Creation

Egokills - Creation

Verwirrend: Gleich der erste Song auf EGOKILLs Debüt „Creation“ beginnt mit knallhartem, modern produziertem Melo-Death, um schon nach kurzer Zeit in einen Stadionrock-Refrain abzubiegen. Deplatziert? Ja und nein, denn irgendwie passt es auch.


„Lifestruck“, der zweite Song setzt sogar noch einen drauf, denn hier kommen zum hektischen, melodischen Geknüppel die Shouts, die man schon anfangs erwartet hatte. Im Refrain klingen die Finnen dann wieder wie SUNRISE AVENUE – zumindest in Sachen Gesang.

Auch wenn in manchen Songs der Widerspruch nicht so stark ausgereizt wird – „Spiral“ und „Kill Your Ego“ klingen zum Beispiel konsistenter – haben EGOKILLS genau diesen Gegensatz zur Marke gemacht. Fette Riffs neuerer Death- und Groove Metal-Schule treffen auf stadiontaugliche Gesangslinien. Der Kitt, der das Ganze zusammenhält, ist das Ausreizen dieser Extreme: EGOKILLS haben kein Problem damit, nur Sekunden nach einem BON JOVI-Moment den Blast zu starten.

Das nervt manchmal. Und oft ist es gerade der knödelige Hard Rock-Gesang, der stört. Und dass EGOKILLS so knallhart durch die Genres wirbeln, lässt das Album anstrengend und an vielen Stellen auch bemüht wirken. Andererseits sind die Stücke auf „Creation“ oftmals so stimmig und vor allem spannend, dass es dann doch wieder gut ist. Nur für eine Empfehlung reicht es nicht – noch nicht. Denn darauf, was EGOKILLS auf ihrem zweiten Album erfinden, bin ich wirklich gespannt.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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