Elvira Madigan - Angelis Deamonae


Review

Stil (VÖ): Theatre/Death Metal (24.01.2005)
Label/Vertrieb: Black Lodge


Bewertung: Nur was für Liebhaber"
Link:
http://www.blacklodge.se

Als ich das neueste Machwerk der mir bisher unbekannten Band ELVIRA MADIGAN aus dem Umschlag zog, machte das Cover schon mal einen sehr gelungenen Eindruck; räckelte sich doch eine vor Armut nur spärlich bekleidete Dame in Ketten, die nur auf Rettung wartete (Hier wäre Mitleid angebracht, die arme Frau...)
Was spielen die? Theatre/Death Metal, aha. Ob sich "Angelis Deamonae" musikalisch ebenso "reizend" präsentiert wie das sehr gelungene Titelbild, wollte ich dann natürlich alsbald testen.

Beim Lesen des Titels "Chrono Cross" dachte ich unmittelbar an Venom-Boss Conrad Cronos; aber das nur nebenbei erwähnt.
Musikalisch hat dieser brachiale Opener nämlich rein gar nix mit dem Inselsatanisten zu tun: hier wird ruhig mit Akkustikschrumme und mit Choralunterstützung die erste Doublebasssalve und schnelle Melodicattacke mit Folkelementen eingeleitet. Sehr episch, aber nach 2:22 Minuten kann es dann ja mal losgehen.
Und Titel 2, "lieee" führt das im Intro eingeleitete Musikspektakel weiter, auf erste Verbalparts muss man bis Sekunde #50 warten, bis die - mich persönlich - etwas an Dani Filth erinnernden gezischten/verzerrten Vocals einsetzen. Musikalisch tut sich hier nichts weiter, bis auf einen Orgeleinsatz gegen Ende des Stückes keine größeren Überraschungen.
Mittlerweile habe ich den Untertitel "Wiccan Aftermath: Bloodstained Covers For Sirens And Sinners" gesehen, der mir dann doch erklärt, warum denn da die Namen der Herren Schenker/Meine und Chris DeBurgh (Ja, DER Chris DeBurgh; Scheidungsgrund #1) auftauchen. Eine Cover-CD! Aber bis auf die 5 Lieder der mir o.g, bekannten Interpreten, kann ich die anderen Versionen beruhigt bewerten, da ich noch nicht einmal die Originale kenne.
Als dann die altbekannten Töne von "Alien Nation" anklingen, bin ich positiv überrascht. Das längste Stück des Albums ist hier mit extrem verzerrten Gitarren und Choreinsatz ausgestattet und rockt wie das Original - jedenfalls bis zum Einsatz der Vocals. Es zeigt, dass Abwandlungen großer Hits in total andere Genres nicht immer ein Erfolg - wie kürzlich wieder bei SIX FEET UNDER - werden. Trotzdem in Maßen gelungen.
Jetzt kommt endlich mal was unbekanntes und ich kann entspannt drauf loshören: "Under Norrskenet" legt mit Synthesizern los und steigert sich wie eine Spirale in verzerrte Vocals, die man bis zum Einsatz der Dani Filth-Vocals (wie ich sie jetzt einfach mal nenne) nicht versteht. Auch vom musikalischen Aspekt erinnert mich diese CD bis jetzt in Ansätzen an die aktuelle CRADLE OF FILTH-Scheibe. Mit Klaviereinsatz beginnt "At Zanarkand", und bis auf Streicherunterstützung bleibt es ein reines Keyboardstück. Nach 1:38 Minuten und dem - nach Alien Nation bisher gelungenstem Stück dieses Albums - geht es dann weiter zu einem noch kürzeren Stück, "Jacob's Ladder", welches aber ebenso aufgebaut ist wie der Vorläufer.
"Spanish Train" zieht dann wieder ordentlich los, mit gesprochenen Textpassagen und ordentlich Geschrumme eines der "aufregendsten" Lieder des Albums. Zu beachten: Es handelt sich hier um das erste der insgesamt 4 (3 folgen noch) Chris DeBurgh-Covers.
Das nächste im Bunde - "The Leader" - ist mit romantischem Vogelgezwitscher und brandenden Wellen unterlegt, baut Erwartungen auf ein opulentes Cover auf, die aber nicht erfüllt werden. Nichts neues, einzig und allein die "cleanen" Gesangslinien sind toll (in Ansätzen hört  sich der Gesang am Anfang so an wie "I will survive" von der lieben Gloria G.). Doch dann geht's mit komischen Orgeln und ordentlich Speed weiter. Mit Doublebass und Sonata Arctica-Touch macht der "The Vision" richtig Spaß. Schade, dass hier schon nach knapp 3 Minuten Schluss ist.
"What About Me?" geht dann wieder mit der selben Rezeptur zu Werke wie schon "The Leader" & Co. Klavier und gesprochener Gesang gehen über in dicke, schwere Riffs und verzerrte Vocals. Keine Abwechslung mehr zum Schluss, schade..
Der Rausschmeißer nennt sich "Prisoners Of Fate" und ist mit 1:45 Minuten kriminell kurz und total als solcher ungeeignet.
Streicher erzeugen das selbe Klangbild wie schon oft auf diesem Album gehört und sorgen für einen einem solch teilweise doch recht netten Album ungebührenden Abschluss.

Ein kurzes Fazit:

Angelis Deamonae - schauriger Name, schauriges Album. Leider interessiere ich mich so ziemlich gar nicht für diese Art von Vocals/Musik und bin daher wohl als Rezensent ungeeignet. Denn auch die netten Cover von "Alien Nation" und "The Vision" können die aufkommende Langeweile nicht verdrängen.
Schade drum', Fans von Dani Filth-Vocals dürfte es aber gefallen, auch wenn die Spielzeit von knapp 36 Minuten viel zu wenig für 16.99 € ist (das darf höchstens Slayers Reign in Blood)

Ach ja: Wie oben noch hinterfragend, kann ich nach dieser knappen halben Stunde sagen, dass das Cover besser ist als die CD.
QUOD ERAT DEMONSTRANTUM!

Tracklist:

#1 Chrono Cross
#2 lieee
#3 Alien Nation
#4 UNder Norrskenet
#5 At Zanarkand
#6 Jacob's Ladder
#7 Spanish Train
#8 The Leader
#9 The Vision
#10 What About Me?
#11 Prisoners Of Fate

Spielzeit:

35:31 Minuten

Sonstiges:

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