Art Of Violence - Shadows Of The Past


Review


Stil (Spielzeit): Melodic Death Metal (30:16)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (April 2006)
Bewertung: 5,5/10
Link: http://www.artofviolence.de

Melodic Death Metal, mal nicht aus Schweden, sondern aus Pforzheim. Dennoch fühlt man sich an die gute alte Göteburger Schule erinnert. Klingt das Quintett auf ihrem ersten Album "Shadows Of The Past" doch nach älteren IN FLAMES. Dabei haben ART OF VIOLENCE noch weniger Kanten und sind noch eingängiger. 

Dadurch können die sechs Songs schon beim ersten Durchgang punkten. Der kreischige Growlgesang von Björn Kleins kann voll überzeugen. Zwischendurch werden auch noch tiefere Growls eingestreut, wie z.B. im ersten Song "Me Against Myself", die einen schönen Kontrast bilden, aber noch kräftiger hätten ausfallen dürfen. Gehen diese dann doch stellenweise ein wenig unter. Melodiöse Gitarrenlinien und eingängige, nicht allzu komplexe Riffs, sorgen für ein angenehmes Grundgerüst. Die zweistimmigen Gitarrenparts können dann auch voll überzeugen. Schlagwerker Joachim Orawetz liefert eher einen durchschnittlichen Job ab. So hätte ich mir manchmal mehr Akzente gewünscht, vielleicht ist auch einfach nur die Basedrum zu leise abgemischt.

Für eine Eigenproduktion geht der Sound insgesamt in Ordnung, die Spielzeit von einer halben Stunde ist aber recht knapp ausgefallen. Im Grunde leisten die Pforzheimer einen prima Job, hätte man nicht schon ähnliches vor Jahren gehört. Und auch die Konkurrenz in diesem Genre trumpft ganz schön auf. Live hat man mit dem vorliegenden Material gute Karten, aber für die Langzeitmotivation, die ich von einem Album erwarte, fehlt mir noch das besondere oder eben Kanten und Ecken. Der Anfang von "Dawn Of December" liefert da schon erste Duftmarken in die richtige Richtung. Der abschließende Song "Dispatched" hingegen erinnert dann auch an SLAYERs "Season In The Abyss". 

Fazit: Mit fetterer Produktion und mehr Eigenständigkeit kann da noch einiges gehen. Man möchte ja mehr sein als die Schatten der Vergangenheit. So bleibt ein gutes, super zugängliches Stück melodic Death Metal, zu dem jeder live headbangen und abgehen kann.

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