
Stil (Spielzeit): Melodischer Death/Trash (30:08)
Label/Vertrieb (VÖ): D.I.Y (2008)
Bewertung: 7,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/vanityruinsmetal
Bereits der Umstand, dass VANITY RUINS dieses Monster von einem Album (bzw. laut Band eine EP) komplett D.I.Y. gemacht haben, nötigt mir Respekt ab. Denn verstecken müssen sie sich mit „Retina“ tatsächlich vor niemandem.
OK, im ersten Moment habe ich mich schon ein wenig gewundert, warum das hohe Keifen so einen eigenwilligen Sound hat. Aber nachdem ich mir das Info mal angesehen habe, stellte ich fest, dass hier eine Frau für die Vocals verantwortlich ist. Und das macht sie ziemlich ordentlich und erklärt auch den etwas anderen Sound. Denn die Gute keift und growlt hier in bester BLACK DAHLIA MURDER-Manier, so dass es einem Angst und Bange werden kann. Und mit diesem Bandvergleich habe ich direkt auch mal die Schlagrichtung der fünf Nordlichter offenbart: Moderner Death/Thrash, der vermutlich in der Hardcore-Ecke besser ankommt, als in der traditionellen Gemeinde der Genre.
Eigentlich stehen die Schleswig-Holsteiner dem Metal ohne jegliche „Core“-Anleihen wesentlich näher als umgekehrt, aber trotzdem werden vor allem die herrliche Rhythmusarbeit, die Screams und die Melodik der Riffs dafür sorgen, dass die Band eher mit einem „X“ als mit einem Pentagramm in Verbindung gebracht werden. Und ja, auf dem Foto sieht man auch keine schwarz gekleideten Mattenschwinger, sondern eine relativ normal aussehende Gruppe junger Menschen. Und für das Alter ist die Leistung schon ziemlich beeindruckend. Die Drums ballern die ganze Zeit aus allen Rohren und auch die Saitenfraktion steht in einem sehr günstigen Licht und verbindet hervorragend Melodie und Härte und die Texte wissen auch zu gefallen. Zwar ist das Release als solches noch ein wenig unbeholfen, aber ich habe hier anscheinend auch nur die erste Version vor Pressen eine Booklets oder CD selber in der Hand. Von mir gibt es auf jeden Fall nach oben zeigende Daumen.