Annotations Of An Autopsy – The Reign Of Darkness II Tipp


Annotations_Of_An_Autopsy_-_The_Reign_Of_Darkness_artwork

Stil (Spielzeit): Deathmetal (45:31)
Label/Vertrieb (VÖ): NuclearBlast (08.01.2010)
Bewertung: 9/10
Link:   http://www.myspace.com/annotationsofanautopsy

Neues Bandmitglied. Neuer Bandschriftzug. Neues Label. Neues Album. Neuer Stil.
Nicht ganz. Deathcore ade, purer Deathmetal sei gegrüßt.
ANNOTATIONS OF AN AUTOPSY legen eine noch relativ kurze Bandbiographie vor. 2006 erst gegründet, 2007 ihre erste EP und 2008 mit ‚Before the Throne of Infection' ihr Debüt, damals noch unter Ferret veröffentlicht, haben die Briten nun also einen Labelwechsel zu Nuclear Blast geschafft und hauen dort gleich ihr neuestes Meisterwerk ‚The Reign Of Darkness' raus. Schon damals fuhr die Band mit Ihrem Debüt gute Kritiken ein, die dennoch teilweise als "nur neue Deathcorescheibe" abgetan wurde. Nun machen die Briten einen Quantensprung nach vorne, und man möchte fast meinen, dass sie ihre Musikrichtung komplett geändert haben. Dem ist aber natürlich nicht ganz so wirklich.

Die Vertracktheit weicht groovendem Deathmetal. Und die meiner Meinung nach nervigen Pig-Screams des Vorgängers sind hier gar nicht mehr zu finden. Wie oben schon erwähnt, betreten AOAA neues Terrain und lassen es ordentlich krachen und grooven. Man kann den fünf Engländern auch ihre Liebe zu altem Deathmetal anhören. Das Grooven von CANNIBAL CORPSE, die Blasts von KATAKLYSM und die Growls von SUFFOCATION... Teilweise, wenn sie ein wenig verzerrt werden, erinnern die Growls auch an MORBID ANGEL zur „Domination"-Zeit. Hier und da werden dann großartige neuzeitliche Breakdowns verarbeitet, wodurch AOAA ihre ganz eigene Suppe zubereiten. Textlich bleibt natürlich alles beim Alten. Es geht mehr um das große Menschenleiden an sich, als um das Leiden eines Menschen, welche diesmal auch nicht so detailliert geschildert werden.

Mit diesem Album verlassen AOAA den großen Deathcore-Einheitsbrei, in den sie sich mit ihrem letzten Album noch reinkatapultiert hatten, setzen sich perfekt von der Masse ab und beweisen, dass sie mehr drauf haben als man ihnen zutraute. „The Reign Of Darkness II" ist ein großartiger Spagat zwischen traditionellem Death und modernem Deathcore und in meinen Augen schon ein Highlight des noch jungen Jahres. Wer auch so denkt, kann sich die Jungs live auf Tour mit SUFFOCATION angucken.