Interitus Dei - In motion



Stil (Spielzeit): Gothic Metal (44:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Bards (03.04.2009)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.interitusdei.ro


Bei Interitus die handelt es sich um eine 1994 in Rumänien gegründete - ich zitiere: „nennen wir es mal“ - Gothic Metal Band. Was auf den ersten Blick klingt wie eine Plattenfirma, die sich nicht sicher ist, wie sie ihre eigene Band einordnen soll, erweist sich nach dem ersten Durchlauf der CD als perfekte Umschreibung für das, was die Band auf ihrer vierten CD „In Motion“ abliefert. Ja, es ist Gothic Metal... irgendwie.

Beginnend mit dem gleichnamigen Titeltrack bekommt mal als erstes eine Packung Metal um die Ohren, die sofort klar macht, warum Interitus die sich nicht ganz so leicht einordnen lassen wie viele ihrer Kollegen. Zwar ist der Gothic-Einfluss durchaus zu finden, besonders, da einer der beiden Sänger stark an den Frontman von LAKE OF TEARS erinnert, aber die finstere Stimmung fehlt für den Moment noch. Überhaupt lässt sich von der gesamten CD sagen, dass sie trotz entsprechenden Lyrics nicht so düster daher kommt, wie man es bei einer Band, die sich in dieses Genre einordnen lässt, erwarten könnte. Selbst das eher ruhige „Rain of Fire“ (auch hier ist wieder eine gewisse Parallele zu LAKE OF TEARS zu finden), das sich leicht ins Ohr setzt oder „The Portrait of Pain“, ein Song, dessen Lyrics einigermaßen schwarz dahergekommen, schaffen es nie ganz, mir eine Gänsehaut über den Rücken laufen zu lassen und mir das Gefühl zu geben, dass ich mit handfestem Leid konfrontiert werde.
Ob dies nun ein Vor- oder Nachteil ist, muss sicherlich jeder für sich selbst entscheiden. Immerhin gibt es ja nun auch durchaus andere Bands in dieser Sparte, die nicht über alle Gebühr auf die Tränendrüse drücken.
Für anfängliche Überraschung sorgt der siebte Song „Arabia“, der mit dem Gesang eines Muezzins beginnt – schlauere Menschen mögen mich korrigieren, wenn ich Blödsinn rede -, dann jedoch in einen klassischen Metal-Track ohne äußere Einflüsse übergeht. Schade eigentlich, denn bei dem die CD abschließenden Song „Hasta Siempre Comandante Che Guevara“, bei dem es sich um eine Coverversion eines kubanischen Folksongs handelt, beweisen INTERITUS die eigentlich, dass der folkige Unterton ziemlich geil zu ihren eigenen Sound passt.

Was mich nach Durchsicht der Unterlagen sehr beeindruckt, ist die Tatsache, dass die Rumänen das Album in lediglich vierzehn Tagen eingespielt haben und sich diese sehr kurze Zeit in keiner Form auf der CD hören lässt. Natürlich mag dies bis zu einem gewissen Punkt mit der hervorragenden Arbeit des Studios zusammen hängen, aber wo kein Material ist, mit dem man arbeiten kann, kann auch nichts rauskommen. Dafür also schon einmal Hut ab.

Am Ende bleibe ich mit etwas gemischten Gefühlen zurück. „In motion“ ist ein CD, die man prima nebenher hören kann und sicher auch ihre Highlights hat, allerdings eben noch mit so einigen Tracks zu kämpfen hat, bei denen es allzu leicht ist, einfach „wegzuhören“ bis man bei oben erwähntem Cover wieder aufwacht und bemerkt, dass die Spielzeit fast zuende ist. Ein sehr ordentliches Stück Musik mit starken Momenten, aber keine Weltklasse.

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