Ryker's - Never Meant To Last Tipp

Ryker's - Never Meant To Last
    Hardcore

    Label: BDHW Records
    VÖ: 18.10.2015
    Bewertung:9/10

    Facebook


Je oller, desto doller: 2014 die Reunion. Dann das Werk „Hard To The Core“, das durchweg gut angekommen ist. Und jetzt, knapp ein Jahr später, legen RYKER'S ihr zweites Post-Reunion Werk „Never Meant To Last“ nach – und haben eine ziemlich gravierende Neuerung am Start. 

Denn ab jetzt bearbeitet das Mikrofon nicht mehr KidD, sondern Dennis von BRIGHTSIDE, auch ein Kassel-Hardcore-Crew-Urgestein. Und das funktioniert einwandfrei.

Was die Songs betrifft, fühlten sich die RYKER'S ja noch nie in irgendeiner speziellen Schublade zu Hause. Das trifft auch auf das neue Werk zu. Hier trifft Oldschool-Hardcore wie in "My Demons" auf thrashige Nummern wie "The Downfall". In "We Ain’t Going No Way", das an MOTÖRHEAD erinnert, verneigt sich das Quintett vor dem Hardrock. Unterstützt wir der Song dann noch von dem Gastsänger Samuel El Action, Sänger bei SCHEISSE MINELLI. Dadurch klingt der Song etwas nach alten, rotzigen SEX PISTOLS. Die Akustiknummer "The Age of…" hätte auch aus der Feder von BIOHAZARD aus "State Of The World Address"-Zeiten stammen können. Als Rausschmeißer dient mit "Cowboy Song" eine Ballade, die an FAITH NO MORE erinnert.

War "Hard To The Core" ein deutliches Hardcore-Statement, experimentiert das Quintett auf "Never Meant To Last" soviel herum, wie es der Hardcore-Radius zulässt. Das zeigen auch die drei Gastbeiträge. Denn neben Samuel El Action steuert bei "Fair Play Overrated" Mike Dijan, seines Zeichens bei BREAKDOWN und SKARHEAD aktiv, Vocals bei. Bei "Distractions" mischt SICK OF IT ALLs Craig Setarki ordentlich mit. Die (zu) vielen Gastbeiträge sind dann auch einer meiner zwei Kritikpunkte. Zum anderen beschleicht mich das Gefühl, dass der Band anscheinend die Ideen für Mitgrölnummern à la "Lowlife" oder "From The Cradle To The Grave" ausgegangen sind. Davon abgesehen kann ich nur sagen: Oldschool-Hardcore gepaart mit ordentlichen Metalanteilen funktioniert auch heute noch.

Und: Obwohl die Band die Grenzen ihrer Möglichkeiten ausreizt und nur noch zwei Originalmitglieder dabei sind, klingt das Album eindeutig nach den RYKER'S. Der Gesang von Dennis fügt sich problemlos ein und verpasst der Band eine Frischzellenkur, die den Jungs nach dem Neustart und den vielen Jahren auf dem Buckel unglaublich gut tut. Tolles Album!