Throwdown - Vendetta


Review

Stil (Spielzeit): New School Hardcore (39:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Trustkill/Roadrunner (25.07.2005)
Bewertung: Zwar gut, aber ohne Langzeitpotential (7/10)
Link: http://www.throwdowngo.com
Ven|det|ta die;-, ...tten <lat.-it.>: italienische Bezeichnung für: Blutrache
So lautet also der Titel von Throwdown's neustem Geniestreich. Auf „Vendetta" gehen Throwdown wieder einen Schritt weiter in Richtung Metal um gleichzeitig mit beiden Füßen tief in der Hardcore-Szene zu verweilen.
Das neue Album kommt einem sofort beim ersten Durchgang viel straighter vor als die Vorgänger; erinnert viel mehr an das stumpfe Geholze von Bands wie Terror. Das finde ich etwas schade, da Throwdown z.B. auf „Haymaker" eine absolut eigenständige Art von Hardcore abgeliefert haben, die sich sehen lassen konnte.
„Vendetta" hingegen ist viel platter in Sachen Musik. Die Riffs gehen ohne Zweifel sofort ins Ohr und rocken ordentlich; man hat also zwangsläufig den Drang aufzuspringen und im Zimmer rumzumoshen. Aber nach mehreren Loops zeigt sich, was ich beim ersten Durchgang befürchtet hatte: die Platte hat kein Langzeitpotential wie z.B. „Haymaker". Wo ich den Vorgänger heute noch regelmäßig höre wird „Vendetta" bestimmt bald in der Versenkung verschwinden. Die elf Songs reißen mich nur kurzzeitig vom Hocker und hören sich irgendwann alle gleich an.
Trotzdem muss ich den Spagat von Throwdown loben, den sie zwischen Hardcore und Metal gemacht haben. Obwohl die Riffs und die Musik ohne Frage im Hardcore anzusiedeln sind, ist der Metaleinfluss durch Pitch Harmonics, Soli oder Speed Riffing unverkennbar. Wirklich toll!
Pluspunkte gibt es auch im Bereich Texte. Throwdown haben meiner Meinung nach wieder einmal bewiesen, dass sie die besten Textschreiber in der Hardcore-Szene. Die Lyrics haben mehr als bei anderen Bands einen solchen Mitgröhl-Charakter, dass man sich sofort das Booklet schnappt um Texte auswendig zu lernen. Laut Beschreibung soll dieses Album den „passenden Soundtrack für all die unverstandenen Underdogs unserer heutigen Gesellschaft abliefern". Und das macht es auch. Texte wie „We Will Rise", „To Live Is To Sacrifice", „This Is Where It Ends" oder der Titel-Song „Vendetta" sprechen da wohl für sich.
Mein Fazit: „Vendetta" ist bestimmt kein schlechtes Album. Aber im Gegensatz zu „Haymaker" hat man einen Schritt zurück gemacht. Die Platte ist ohne Zweifel besser als so viele Hardcore-Scheiben, die momentan im Umlauf sind, jedoch ist sie nicht so gut, wie Throwdown einst waren.