Final Kings - The Concept Of Shapes


Review

Stil (Spielzeit): Crosscore (25:09)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (Frühjahr 2008)
Bewertung: Eingängig und vielseitig. [7/10]
Link: http://www.final-kings.de/

Seit einigen Jahren treiben sich die fünf Selbstgekrönten nun schon in der Freiburger Bandszene umher. Nun steht das erste Album der Bühnengestählten Lokalmatadore auf der Matte. Grund genug ein Ohr auf den ersten Wurf der Band zu werfen.

Die FINAL KINGS bezeichnen ihren Stil selbst als Crosscore, was stilistische Seitensprünge ohne Verhütungsmittel schon impliziert. Hier und da erinnert es an die moderne Schule deutscher Rockbands, kommt aber bei weitem nicht so langweilig daher wie selbige. Progressive Hip Hop Elemente und jede Menge eingängiger Melodien schmücken das kantige Gerüst aus bissfestem Rock mit rhythmischen Schnörkeln, die sich hören lassen können.
Die überdurchschnittlich hektische Gitarrenarbeit harmoniert mit fast südlich anmutenden Rhythmen. Stimmlich reicht das Spektrum von kehligem Hardcore-Geprotze, über klassische Metal-Gesänge bis hin zu lockerem Sprechgesang. In dem Ausnahmestück "Sept Huit Merde" züngeln sie das Trommelfell mit melancholisch anmutenden, französischen Passagen.
Kaum ist man also versucht die Band in eine Kategorie zu stecken, bäumt sie sich mit unerwarteten Akustiküberfällen auf und steckt ein fetziges, unerwartetes Basszwischenspiel zwischen Schublade und Genreschränkchen. Auch Soli, die geschickt mit ruckartigen Hardcore-Passagen eingeflochten werden, machen eine überraschend gute und professionelle Figur.
Literarisch gibt es um den Thron des Quintetts vielleicht nicht viel Neues, jedoch werden die Themen gut und stimmig verarbeitet: Passende Metaphern und ein roter Faden bieten nicht viel zu motzen.

Wer nicht jede Mischform aus dieser Richtung ohnehin gleich ans Kreuz nagelt wird auf "The Concept Of Shapes" sicher das ein oder andere für sich finden. Entgegen aller Befürchtungen, welche die Genrebeschreibung zugegebenerweise auch bei mir implizierte, handelt es sich nämlich doch um einen gelungenen Kompromiss. Von Langeweile oder übermäßigen Kompromissen ist bei den sechs abwechselungsreichen Stücken, die trotz alledem bereits von einem markanten Charakter zusammengehalten werden, keine Spur zu finden. Was als schwerster Kritikpunkt bleibt, ist also nur, dass der Spaß schon wieder so schnell vorbei ist.