Burnt By The Sun - Heart Of Darkness




Stil (Spielzeit): chaotischer und metallischer Hardcore (34:19)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Relapse / Rough Trade (21.08.09)
Bewertung: 6/10
Link: MySpace

„Heart Of Darkness" ist ein Titel, der z.B. bei CALIBAN irgendwie übertrieben und pathetisch klingen würde (woran sich die Ruhrpöttler allerdings ja noch nie gestört haben), aber bei der mir vorliegenden Scheibe von BURNT BY THE SUN passt es wie die Faust aufs Auge. Zwar vermisse ich kompositorische Finesse, dafür ist das Album aber eben  auf jeden Fall eines: düster und gemein.

Aber schließlich ist man so was ja auch von Relapse gewohnt - da kann ja auf einmal kein Weichei-Release bei rumkommen. Aber so sehr ich chaotischen und metallischen Hardcore auch liebe - ich komme bei diesem Album einfach nicht daran vorbei, dass mir hier viel zu viele Parts ewig lange wiederholt werden (das hat mir vor ein paar Jahren ja schon die SOME GIRLS kaputt gemacht). Und das sind dann immer die Midtempo-Stampfer-Parts, die bis zum blutigen Ende durchgeritten werden. Ok, sie entgehen damit der Gefahr, in eingängige Strukturen zu verfallen, aber ich mag Chaos mehr auf der Überraschungsebene und die fehlt mir hier bei dem Album des New Jersey-Vierers. Hier wird eher auf ewige Brutalität im Groove und pures Zuballern des Hörers Wert gelegt. Allerdings drückt das dritte Album der Band so dermaßen, dass dieser Plan sogar irgendwie aufgeht.

Mit einigen der Bands, die mir im Info als Vergleich angeboten werden, kann ich nichts anfangen, denn mit SUICIDE SILENCE und WHITECHAPEL haben die hier nun mal gar nichts zu tun. Da passt schon eher der BOTCH-Vergleich. Wenn man alles Melodische und jegliche Screamo-Anleihen bei UNDEROATH und THE CHARIOT herausnehmen und dies mit SHAI HULUD vermengen würde, käme man eventuell auch an „Heart Of Darkness" heran.

So, und nun stehen ich hier und muss die pure Aggressivität des Silberlings gegen das für mich zu wenig aufregende Songwriting abwägen. Es ist zwar auf jeden Fall kein schlechtes Album, aber mich kann es einfach nicht fesseln - da helfen dann auch keine Blastbeats mehr. Aber auf der anderen Seite kann ich dieses Album (wie ich gelesen haben, soll es das Abschiedsalbum der Band sein) aber auch nicht schlecht bewerten, weil es einfach viel zu viel Druck hat, um nicht Gehör zu finden. Ich gebe mal sechs Punkte, da ich mir gut vorstellen kann, dass es hier Fans dieses Sounds gibt, die sich hier den Arsch abfreuen werden - auch wenn ich nicht unbedingt dazu gehöre. Entscheidet für euch selbst.