Shadowside - Dare To Dream

shadowside_-_dare_to_dream

Stil (Spielzeit):
Metal (52:38)
Label/Vertrieb (V.Ö.): S4/ NL Distribution (28.05.2010)
Bewertung: 7,5/10

Link: http://www.shadowside.ws/index.html
In ihrer Heimat Brasilien sind SHADOWSIDE schon längst so etwas wie Shootingstars. Bereits 2001 machten sie mit ihrer ersten EP auf sich aufmerksam, die ihnen sofort den Supportslot auf den Brasileintouren von PRIMAL FEAR und NIGHWISH einbrachte. Ihr erster Longplayer wurde „Theatre Of Shadows" betitelt und erblickte 2006 das Licht der CD-Läden, und auch diesmal schafften sie es, mit einem gerade erschienenen Tonträger auf eine namhafte Tour aufzuspringen. Diesmal nahmen sie HELLOWEEN mit auf Tour durch die Clubs ihrer Heimat.
Mittlerweile werden Sängerin Dani Holden, Gitarrist Raphael Mattos, Bassist Ricardo Piccoli und Drummer Fabio Buitvidas von den brasilianischen Medien als „best brazilian band in activity" gehandelt. Ihr zweites Album „Dare To Dream" erschien zuerst nur in Brasilien (2009), aber durch den großen Erfolg in ihrer Heimat versuchen SHADOWSIDE jetzt auch den Fuß in die Tür der internationalen Musikmärkte zu stellen.

Elf Songs plus Bonustrack wurden unter Mithilfe von Produzent Dave Schiffman (u.a. AUDIOSLAVE, SYSTEM OF A DOWN, SIX FEET UNDER) für „Dare To Dream" eingespielt.
Der Opener „Nation Hollow Mind" lässt direkt überhaupt keinen Zweifel offen, was einen hier erwartet, denn man hat sofort Lust die Matte kreisen zu lassen. Sängerin Dani Holden singt rau, laut und aggressiv, aber trotzdem singt sie noch, was perfekt zum Sound der Band passt. Mit dem Beatmonster „In The Night" geht es weiter. Auch wenn sich die Songs vom Aufbau doch sehr traditionell anhören hat es der Produzent geschafft, ihr einen sehr modernen und dynamischen Sound zu verpassen, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Mit Songs wie „Last Thoughts", Ready Or Not", Wings Of Freedom" oder „Memories" hauen sie immer in dieselbe Kerbe, wirklich Ausreißer finden sich auf „Dare To Dream" eher seltener. Das mag für viele Fans gut, für andere eher eintönig sein, das kommt ja auf den jeweiligen Standpunkt an. Mit persönlich gefällt der Stil und der Sound der Band sehr gut, und wenn mir etwas gefällt, muss auch nicht auf Biegen und Brechen Abwechslung erzwungen werden.
Tatsächlich versuchen sie mit der Ballade „Time To Say Goodbye" von ihrem gewohnten Weg abzuweichen, aber ich muss ehrlich sagen, dass Dani nicht wirklich tonsicher klingt, wenn sie wirklich singen muss. Dann schon lieber volles Brett, denn das passt zu ihrer Stimme und ihren Möglichkeiten am besten.

Anspieltipps sind für mich „Life Denied" und der Titeltrack „Dare To Dream".

Fazit: Nachdem die Symphonic-Metal-Welle ihren Höhepunkt offensichtlich erreicht hat, tut es mal wieder richtig gut, eine Female Fronted Metal Band zu hören, bei der die Sängerin nicht auf Biegen und Brechen versucht, klassische Nuancen in ihren Gesang einzubauen. SHADOWSIDE klingen ursprünglich und rau, und werden mit Sicherheit auch hier in Europa schnell viele Fans finden, da traditioneller Metal ja eigentlich immer gut angenommen wird, bzw. nie wirklich weg vom Fenster war.