Magica - Dark Diary

Magica_-_Dark_Diary

Stil (Spielzeit):
Symphonic Power Metal (42:50)
Label/Vertrieb (V.Ö.): AFM Records / Soulfood Music (28.05.2010)
Bewertung: 8/10

Link: http://www.magicaband.com
Die rumänischen Metaller MAGICA wurden 2002 von Gitarrist Bogdan Costea gegründet, und haben mit „Dark Diary" bereits ihr fünftes Album auf den Markt gebracht, wobei zwei der Releases bislang nur in Rumänien erhältlich sind. Nach Touren mit VANDEN PLAS, LEAVES' EYES und APOCALYPTICA stellt das aktuelle Album „Dark Diary" sozusagen das Jetzt oder Nie Album dar, zumindest was den ganz großen internationalen Durchbruch angeht.
Elf Songs hat die Band, die sich aus Sängerin Ana Mladinovici, Gitarrist und Bandgründer Bogdan Costea, Bassist Vali Zechiu, Drummer Cristi Barla und Keyboarder 6Fingers zusammensetzt, unter Mithilfe von Produzent Ronny Milianowicz (u.a. SAINT DEAMON, WOLF, DIONYSUS) eingespielt.

Mit dem Opener „Anywhere But Home" wird die Marschroute vorgegeben, und die heißt bei MAGICA eigentlich Vollgas. Das sie hier direkt mit Tempiwechseln arbeiten zeigt, dass sich die Band enorm weiterentwickelt hat, und zusätzliche Möglichkeiten einen Spannungsbogen zu kreieren auslotet. Sängerin Ana singt zwar auf einer klassischen Art und Weise, allerdings nicht in so nervig hohen Tonlagen wie viele ihrer Kolleginnen dieses Genre. „Tonight" ist nicht ganz so schnell wie der Opener, aber auch hier wird gelegentlich das Tempo verschleppt und verzögert. Genau der richtige Weg für eine Band, die so offensichtlich mit Stimmungen und Atmosphäre arbeitet wie MAGICA.

Bei „Never Like You" wechseln sich Keyboards und Gitarre bei der Melodieführung ab. Die eingesetzten männlichen Growls, die Ana beim Refrain unterstützen kommen ebenfalls gut an. Nach dem starken „Wait For Me" folgt das noch stärkere „Need", für mich eines der Highlights auf „Dark Diary". Der Song ist nicht ganz so schnell wie die bisherigen Songs, aber dafür strotzt er nur so vor Dynamik (Gitarrenarbeit) und atmosphärischer Dichte (Gesang). Diesen gebremsten Schaum setzen sie eigentlich seht selten ein, eigentlich gibt es neben „Need" nur noch „My Kin My Enemy", bei dem das Grundtempo des Songs eher gedrosselt klingt. Mit „On The Side Of Evil" kommt mein nächstes Highlight.
Den bereits erwähnten Tempiwechseln werden hier noch geschickt platzierte Breaks hinzugefügt, was dem Song unglaubliche Dynamik verleiht. Der längste und gleichzeitig wuchtigste Song des Albums heißt „We Are Horde" und glänzt durch ein Duett im Refrain sowie immer wieder eingestreuten Growls.

Den letzten Song „Dear Diary" hätte man sich vielleicht sparen können, weil erstens mit nicht einmal zwei Minuten Länge eigentlich gar kein richtiger Song ist, und zweitens auch nicht gerade sehr einfallsreich klingt. Das kann man aber dann wirklich verkraften, vor allem wenn der Rest einer Scheibe so einfallsreich und originell daher kommt.

Fazit: MAGICA haben sich auf „Dark Diary" sehr weiterentwickelt, und dass obwohl der Vorgänger „Wolves & Witches" beileibe kein schwaches Album war. In der Form sollten die Rumänen eigentlich einen großen Schritt nach vorne machen, und die Tür zur Welt, die sie mit dem Vorgänger schon geöffnet haben, ganz weit aufstoßen.