Brother Firetribe - False Metal




Stil (Spielzeit): Metal (45:03)

Label/Vertrieb (VÖ): Spinefarm Records / Point Music  (27.04.07)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.brotherfiretribe.com

Unbekümmerter Gute Laune Metal der Marke VAN HALEN, der frühen BON JOVI oder Rock von Legenden wie JOURNEY gibt es heutzutage nicht mehr? 
Metal, der einen zum Feiern einlädt, und bei dessen visueller Umsetzung einem sofort  Videos mit braungebrannten Strandschönheiten einfallen, die in Bikinis und High Heels den Strand von Venice Beach entlang flanieren, gehört der Vergangenheit an? Vielleicht war das mal so. 

Aber die Zeiten ändern sich ja auch gelegentlich, denn genau diese Art von Metal spielen die Finnen von BROTHER FIRETRIBE. Ob sie damit den Zeitgeist treffen wird sich zeigen. 
Mir haben sie zumindest ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert, denn schließlich bin ich ja genau mit dieser Musik aufgewachsen. Pekka Ansio Heino (vocals), Jason Flinck (bass). Tomppa Nikulainen (keyboards) und Empuu Vuorinen (guitars) versprühen auf „False Metal” nur so gute Laune. 
Moment. Empuu Vuorinen? Ja genau, der Gitarrist von NIGHTWISH, bei denen er meiner Meinung eigentlich viel zu sehr im Schatten steht, und es mir immer vorkommt, als würde er nur mit gebremstem Schaum spielen.
Aber wer jetzt eine Gitarrenorgie ohne Ende erwartet, hat sich wiederum geirrt, denn auch hier stellt er sich total in den Dienst der Band, und hält sich mit Gedudel der Marke „jetzt zeig ich mal allen, was ich wirklich drauf habe“, erfreulicherweise zurück. 

Und so ist „False Metal“ das geworden, was es werden sollte. Ein Spaß Album, dem man die Einflüsse deutlich anhört. Der Opener „Break Out“ könnte auch von FOEREIGNER sein, „Valerie“ geht ziemlich in Richtung JOURNEY, wobei „I’m On Fire“ und „One Single Breath“ alleine von den Keyboardpassagen, und dem Gitarrensound auch auf ein Album von VAN HALEN passen würde.
 „Devil’s Daughter“ ist eine Mischung aus allen bisher aufgezählten Bands. Und so zieht sich dieses Konzept durch die komplette Scheibe. 
Was allerdings bei jedem Track ein hohes Maß an Eigenständigkeit aufweist, ist der tolle Gesang von Pekka. Und genau er sorgt auch dafür, dass die zehn Songs eben NICHT als reiner Abklatsch durchgehen, sondern deutlich die Handschrift von BROTHER FIRETRIBE tragen. 

Anspieltipps sind das rockige „Midnite Queen“, das treibende „Lover Tonite“ und das atmosphärische „Spanish Eyes“, die auch schön die Stimmung der damaligen Zeit rüberbringen. 

Fazit: „False Metal“ ist bestimmt kein Album, das ein Message rüberbringt, oder nach dessen Genuss man sich zusammensetzen und die Texte durchdiskutieren kann. 
Und ich denke, genau das war ja auch beabsichtigt. Einfach die CD einlegen, ein paar Leute zusammentrommeln und Party machen. Musik die unterhält, muss ja nicht immer hoch kompliziert sein, wie uns BROTHER FIRETRIBE eindrucksvoll mitteilen. 
Hier gibt es nur: Love it or leave it. 
Und ich muss sagen, ich hab schon wieder das Grinsen im Gesicht…