
Stil (Spielzeit): Melodic Metal (49:44)
Label/Vertrieb (VÖ): Rivel Records (06.07.07)
Bewertung: 4/10
Link: http://www.heelsite.com
HEEL besteht aus Ex-Mitgliedern von Bands wie NARNIA, WISDOM CALL oder auch RAMM, wobei sich der Bandname HEEL aus den jeweils beiden Anfangsbuchstaben der Nachnamen von Bandgründer David HEndriksson und Marcus ELisson zusammensetzt.
Die Beiden kamen 2003 zu dem Schluss, ein weiteres Ventil für ihre musikalischen Ideen zu brauchen, was uns jetzt als Resultat in Form von „Evil Days“ vorliegt.
Die elf Tracks, die es letztendlich auf „Evil Days“ geschafft haben, bieten netten Melodic Metal mit schönen Melodien, kommen mir aber manchmal zu Mainstream-mässig rüber, um wirklich hängen zu bleiben.
Auch wenn ich Marcus Elisson eine unglaublich powervolle Stimme bescheinigen kann, macht die Band im Verlauf des Albums viel zu wenig aus dieser Tatsache.
Mit so einem Shouter kann man doch auch von der Instrumentierung her mal Attacke machen, und muss die Songs nicht soundtechnisch zum Teil so überladen, dass die Stimme kaum noch richtig zur Geltung kommt. Als bestes Beispiel dient der Song „Turn Your Back On Me“, der wirklich Klase hat, und bei dem Marcus stimmlich teilweise in Ronnie James Dio Sphären eindringt, bei dem das Gitarrensolo wirklich Arsch tritt, aber der Chorus fast vollständig durch ziemlich nerviges Spinettgedudel verunstaltet wird.
Der Haken von „Evil Days“ liegt eigentlich gar nicht an minderwertigen Songs, denn die haben es zum größten Teil echt in sich. Es liegt eher an der musikalischen Umsetzung.
Ein paar Ecken und Kanten hätten der Produktion wirklich gut getan. Aus diesem Grund ist „Evil Days“ für mich auch kein kompletter Ausfall, sondern enttäuscht nur in diesem einen Punkt.
Songs wie „Heel“, der Titelsong „Evil Days“, oder auch das durch sein Intro folkloristisch angehauchte „Blood Sacrifice“ hören sich gar nicht so schlecht an, ihnen fehlt nur der Tiefgang, wodurch sie sich für meinen Geschmack gut zur Hintergrundberieselung eignen, aber weniger zum intensiven "reinhören".
Höhepunkte auf einem durchschnittlichen Album sind meistens schwer zu finden, aber mit schnellen „Paradise“, dem vom Text her sehr heimatverbundenen „Nothern Light“ und der Ballade „Always“ (nein, zum Glück kein BON JOVI Coversong), bei der sich Marcus zum Abschluss von „Evil Days“ mit seinem Gesang noch mal selbst übertrifft, doch vorhanden.
Um mich vom Hocker zu hauen, sind drei von elf Songs aber definitiv zu wenig, um das Album mit ruhigen Gewissen empfehlen können.

Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out