Meliah Rage - The Deep And Dreamless Sleep




Stil (Spielzeit): Metal (36:00)

Label/Vertrieb (VÖ): Locomotive Records / Soulfood Music (27.07.07)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.meliahrage.com

MELIAH RAGE sind wieder da. 

Der Boston Fünfer um Gitarrist und Bandgründer Anthony Nichols, der die Band im Jahre 1987 gründete, bleibt auch diesmal mit “The Deep And Dreamless Sleep” seinen Grundprinzipien treu, Metal mit schweren, aggressiven Gitarren und relativ einfachen Songstrukturen zu spielen. 
Anthony Nichols hat es geschafft, neben Drummer Stu Dowie mit Jim Koury ein weiteres Originalmitglied für die Teilnahme an diesem Album zu begeistern. 
Und mit Sänger Paul Souze ist den Jungs ein echtes Sahneschnittchen in den Schoss gefallen, denn der Mann passt mit seinen klaren, kräftigen und zugleich aggressiven Vocals perfekt zum Sound und Stil der Band, sozusagen wie die bekannte Faust aufs Auge. Komplettiert wird die Band noch durch Basser Darren Lourrie, der ebenfalls mehrfach sein Können aufblitzen lässt. 

Leider nur acht Songs und ein Gesamtspielzeit von nur 36 Minuten haben es auf das erste Album seit 3 Jahren geschafft. Im ersten Augenblick hört sich das wenig an, aber wenn man sich mal überlegt, wie viele Bands ihre Alben ganz offensichtlich mit irgendwelchen Fillern strecken, nur um krampfhaft die Spielzeit zu verlängern, ist mir die Variante von MELIAH RAGE definitiv lieber. Aber wenn so, dann darf auch kein Ausfall auf dem Album vertreten sein... 

Bereits der Opener „Permanently Damaged“ gefällt mit seinem aggressiven Riff und dem Gesang von Paul Souze, wobei neben der Härte auch die Melodie sehr eingängig ist. 
Trotz neuem Sänger hört man aber eindeutig sofort, dass es sich hier um MELIAH RAGE handelt. „God And Man“ stampft unglaublich aus den Boxen, wobei hier besonders das Zusammenspiel von Lead- und Backingvocals gefällt. 
Das folgende „Undefeated“ beginnt mit einem stakkatoartigen Riff, das sehr an die frühen Tage Bay Area Szene erinnert, hinterher zwar von der Geschwindigkeit nicht nachlässt, aber an Melodie zunimmt, ohne dass die Vocals von Paul an Aggressivität verlieren. Und der Refrain rockt wie Hölle. 
Der Titeltrack „The Deep And Dreamless Sleep“ könnte zu Beginn auch fast von SLAYER sein, wird aber nach dem Intro wieder eindeutig zu einem MELIAH RAGE Song. Vom Gesang her könnte es sich hier fast um ein Duett handeln, denn die Vocals sind einmal klar und relativ hoch, um dann im Refrain wieder in den typischen Paul Souze Tonfall zu wechseln. Schön sind auch die ständigen Breaks und Tempiwechsel, die dem Song einen unglaublichen Drive verpassen. 

Es folgen „Twisted Wreck“, ein typischer MELIAH RAGE Rocker mit geilem Refrain, bei dem der Titel kollektiv herausgebrüllt wird, und das schnelle „Curse“, bei dem die Vocals fast zum Sprechgesang mutieren. 
Bei dem schleppenden „Last Of The Wanted“ steht wieder die Melodie im Vordergrund, wobei die Vocals im Chorus durchaus auch von einem NIRVANA Song sein könnten. Wirklich unglaublich, was für eine Vielfalt dieser Mann in seinen Stimmbändern hat. Für Anthony Nichols und MELIAH RAGE ein absoluter Glücksfall.
„Take What You Want“ beschließt in typischer MELIAH RAGE Manier ein bärenstarkes Metal Album, das in gleichen Teilen von der Melodie und der Aggressivität lebt, aber geprägt wird durch einen absolut genialen Sänger, der in einer anderen Band vielleicht eher untergehen würde, bei MELIAH RAGE aber perfekt das Mikro quält. 

Fazit: MELIAH RAGE melden sich mit einem megastarken Album zurück in der Szene. Da die Spielzeit relativ kurz ist, verschwenden die Fünf aus Boston auch gar keine Zeit mit irgendwelchen Spielereien, sondern kommen in jedem Song sofort zur Sache und auf den Punkt. Geradlinig, kompromisslos, hart. 
Metalherz, was willst du mehr?