Stil (Spielzeit): Metal (38:33)
Label/Vertrieb (VÖ): Locomotive Records / Soulfood Music (26.09.08)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.myspace.com/randypipersanimal
Nachdem sich RANDY PIPER’S ANIMAL im Jahr 2007 in Skandinavien zusammensetzten, um ihr Debüt Album “Violent New Breed” einzuspielen, welches sie anschließend in etlichen ausverkauften Shows, und unter anderem auch auf dem SWEDEN ROCK mehr als 10.000 Fans präsentierten, nutzten Randy Piper, Chris Laney (beide guitars), Rich Lewis (vocals), Johan Kohleberg (drums) und Basser Nalle Pahlsson die erste längere Pause, um sich mit dem Songwriting für das Nachfolgealbum zu beschäftigen.
Dieses hört auf den Namen „Virus“, und beinhaltet zehn amtliche Metal Tracks, mit denen sie sich noch eingespielter und härter präsentieren, als es noch zu „Violent New Breed“ Zeiten der Fall war.
Auch die musikalischen Querverweise zu W.A.S.P., bei denen Randy Piper Gitarrist und Gründungsmitglied war, und die auf dem Debüt noch sehr deutlich zu hören waren, haben sie eine gehörige Ecke zurückgeschraubt, und kommen jetzt wesentlich eigenständiger rüber, was der Band in meinen Ohren sehr gut zu Gesicht steht.
Da sich Sänger Rich Lewis aber tatsächlich in einigen Songs, z.B. „Can’t Stop“ oder auch dem starken „Judgement Day“ sehr nach Blackie Lawless (W.A.S.P.) anhört, kommt man als Hörer aber auch nicht ganz daran vorbei, an die Ex-Band des Gitarristen zu denken.
Was die Band aber definitiv komplett beibehalten hat, ist die Wut und die Aggression in ihrem Sound und ihren Texten, die sich erneut mit Situationen des alltäglichen Lebens beschäftigen. Die Kunst, traditionellen Metal zu spielen, der sich dabei aber jederzeit aktuell anhört, hat die Band mit ihrem Zweitlingswerk weiter verfeinert.
Auch wenn sie bei Songs wie „Can’t Stop“, „Who’s Next“ oder auch „Shoot To Kill“ das Tempo immer wieder mal verschleppen, was den Songs einen sehr treibenden Grundrhythmus verpasst, geht es ansonsten ohne Kompromisse mitten ins traditionelle Heavy Metal Gesicht, wobei alle Songs ausnahmslos von der harten Gitarrenarbeit und dem sägenden Gitarren Sound leben, die Randy Piper und Chris Laney, der im übrigen auch für die genialen Backing Vocals, die immer wieder perfekt mit den Leadvocals harmonieren, und auch für den perfekten Gesamtsound der Scheibe, für den er als Produzent verantwortlich war, aus ihren Instrumenten zaubern.
Richtig Gas geben RANDY PIPER’S ANIMAL bei „Cardiac Arrest“, „L.U.S.T.“ und dem starken „Crying Eagle“, wohingegen sie bei „Who’s Next“ und dem CRANBERRIES Cover „Zombie“ fast schon etwas rockig klingen.
Ihr Talent für eingängige Refrains und Mitsinghymnen für Live Konzerte stellen sie mit „Unnatural High“ und „Shoot To Kill“ unter Beweis, womit ich dem Album ein hohes Maß an Abwechslung bescheinigen kann, ohne dass die Band auch nur einmal ihren eingeschlagenen Weg wirklich verlässt.
Fazit: Für Fans die auf traditionellen, aber trotzdem zeitgemäßen und gut gespielten Heavy Metal stehen, und für Fans die das Debüt schon mochten, ist „Virus“ ein wirklicher Pflichtkauf.
RANDY PIPER’S ANIMAL haben noch mal eine Schippe draufgelegt, und klingen jetzt wesentlich eigenständiger, und nicht mehr ganz so stark von W.A.S.P beeinflusst. Starke Scheibe.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out