Ashes Of Ares - s/t Tipp

Ashes Of Ares - s/t
    Heavy Metal

    Label: Nuclear Blast
    VÖ: 06. September 2013
    Bewertung:8/10

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Inzwischen dürfte es sich herumgesprochen haben: Unter dem Banner ASHES OF ARES haben sich die ehemaligen ICED EARTH Musiker Matt Barlow (v.) und Freddie Vidales (g., b.) mit dem Schlagzeuger der auf Eis liegenden (oder gar aufgelösten?) NEVERMORE zusammengetan und unter den Fittichen von Produzent Jim Morris im Death-Metal Mekka Tampa ihre selbstbetitelte Debütscheibe aufgenommen.

Natürlich liegt es nahe, dass die zehn Tracks nach einer Mischung aus ICED EARTH und NEVERMORE klingen. Und tatsächlich klingen die Songs mit ihren oftmals gallopierenden Riffs und modernem Anstrich eines klassischen Heavy Metal-Grundgerüsts das ein oder andere Mal wie die beiden ehemaligen Brötchengeber. Leider kommt Haupt-Songwriter Vidales nicht an die Fähigkeiten eines Jeff Loomis heran, sodass die Gitarrenarbeit zwar immer noch gut ist, aber nicht NEVERMORE-Level erreicht. Dazu kommt, dass die Gitarren etwas matschig tönen – da wäre mehr drin gewesen.

Aber eine Götterstimme wie die von Matt Barlow ist definitv über jeden Zweifel erhaben, er veredelt mit seinem Stimmumfang auch Songs, die ansonsten eher Mittelmaß wären. Ob tiefes Knurren oder markerschütternde Schreie – der Mann hat es einfach drauf und zählt für mich ohne wenn und aber zu den besten Sängern des gesamten Genres.

Während die erste Hälfte der Scheibe eher langsam in Fahrt kommt, mit der berührenden Ballade „On Warrior's Wings“ aber mindestens einen Volltreffer enthält, befinden sich die wahren Perlen auf der zweiten Hälfte. Das vorab veröffentlichte „Dead Man's Plight“ überzeugt mit einer großartigen Gesangsleistung, während „What I Am“ fast schon garstig daherthrasht und „Chalice Of Man“ mit düsterer Epik punkten kann.

Insgesamt ist ASHES OF ARES mit ihrem Debüt ein mehr als passabler Einstand gelungen, was niemanden wundern sollte, sind hier doch langjährig aktive und erfahrene Musiker am Werk. Für das zweite Album wünsche ich mir aber neben einer besseren Produktion mehr Mut zu einer variationsreicheren Gitarrenarbeit, denn im Moment steht die instrumentale Leistung noch zu sehr im Schatten des Ausnahmesängers Barlow.