Tallah - The Generation Of Danger Tipp

Tallah - The Generation Of Danger
    Metalcore, Mathcore, Numetal

    Label: Erache Records / Edel
    VÖ: 18.11.2022
    Bewertung:9/10

    TALLAH online


Auf ihrem zweiten Studioalbum "The Generation Of Danger" setzen TALLAH die Geschichte fort, die sie auf ihrer ersten EP "No One Should Read This" begannen und mit "Matriphagy" weiterführten. Die Mischung aus düsteren Nu Metal-Elementen mit Math- und Metalcore bringt neuen Wind in die moderne Szene und hilft TALLAH, aus der Masse von Genre-Kolleg:innen herauszustechen; inwiefern erfahrt ihr in diesem Review.

Math-Nu Metalcore

"The Generation Of Danger" bietet über seine Laufzeit von ungefähr 57 Minuten hinweg eine energiegeladene Mischung aus Nu Metal, Metalcore und Mathcore. Obwohl dieser Stil aktuell in der Metalcore-Szene grassiert, weshalb die genannte Kombination auf dem Papier nicht sonderlich innovativ scheinen mag, geben TALLAH der teilweise überspielten Genremischung eine Prise Inspiration hinzu und bringen dabei ihre musikalischen Talente voll zur Geltung.

Das zweite Full-Length-Release der Band kommt allgemein hart und gleichermaßen melodisch daher. So wecheln die Songs zwischen Math-, Metal- und Deathcore und insgesamt geizen TALLAH nicht mit Genrewechseln. Diese verlaufen konstant fließend und fühlen sich frisch an, vor allem Dank des Leadgesangs von Sänger Justin Bonitz, der – ähnlich wie einst Corey Taylor – gekonnt zwischen Shouts und klarem Gesang changiert, dabei jedoch eine deutlich größere Bandbreite an Stimmlagen und Gesangsarten abdeckt als der SLIPKNOT-Frontmann.

Die Instrumentals sind ähnlich vielseitig: Der Opener "mud_castle" startet in SLIPKNOT-Manier mit Electronica, bevor er zu Metal- und Mathcore übergeht. In "Stomping Grounds" und "Thistle" sind teils deutliche Deathcore-Einflüsse zu hören, während "Dicker's Done" mit orchestralen und "Wendrid" mit Country und 2000er Pop-Einlagen für kurze Verschnaufpausen sorgen und in "How Long?" eine Prise Trapmetal hinzu kommt. Einen ersten Vorgeschmack gibt es im Video zu "Telescope".

 

TALLAH zeigen eine immense musikalische Bandbreite, wobei ihr Sound nicht überladen wirkt und dank der gekonnten Stilwechsel frisch bleibt. Insbesondere der Gesang und die Drums überzeugen dabei und grenzen das Quintett von der Durchschnitts-Metalcore-Band ab, die sich lediglich an ARCHITECTS und LINKIN PARK bedient oder exklusiv auf Nu Metal-Djent setzt. Auch der Gesang und die Texte untermauern diese Tendenz: Es handelt sich hierbei um ein Konzeptalbum, auf dem die unterschiedlichen Stimmlagen von Sänger Justin Bonitz jeweils eigene Charaktere repräsentieren. In Anbetracht der gesanglichen Reichweite und Menge an Songs ist das durchaus beeindruckend.

Fazit

"The Generation Of Danger" bietet eine brachiale Mischung aus Metalcore, Mathcore und Nu Metal, die jedem der Genres gerecht wird. Dabei kopiert die Gruppe jedoch nicht nur etablierte Acts, sondern kreiert ihren eigenen Stil – eine geballte Mischung aus immenser Energie und einer erdrückenden Atmosphäre, getragen von sehr starken Vocals und ebenso starken Instrumentals. Dabei kommen Fans aller genannten Genres auf ihre Kosten.

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