Caliban - The Undying Darkness


Caliban The Undying Darkness
Stil (Spielzeit): Metalcore (42:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner Records/Universal (24.02.06)
Bewertung: 7/10

Link: http://www.calibanmetal.com

Auch beim neuen CALIBAN-Album werden sich die Geister scheiden.
In meinem Bekanntenkreis markierte das 2004er Album „The Opposite From Within“ einen Wendepunkt der Band. Einige stießen da zum ersten Mal auf die Band, andere begannen sich aufgrund des recht neuen Sounds, dem geänderten Geschrei von Andy und der vielen cleanen Gesangspassagen von ihnen abzuwenden. Mit ihrer letztjährigen Split-CD mit HEAVEN SHALL BURN verhielt es sich ähnlich, wobei hier auf der einen Seite eine weitere Verschlechterung und auf der anderen Seite eine Verbesserung verbucht wurde.
Mit „The Undying Darkness“ gehen CALIBAN diesen Weg nun wieder weiter, aber meiner Meinung nach ist das neue Album auf jeden Fall eine Steigerung zu „The Opposite From Within“. Der Sound fällt wieder ähnlich aus (auch diesmal saß der IN FLAMES- Sänger Anders Friden an den Knöpfen) und auch die elektronische Spielerei, mit denen sie einige ihrer Moshparts gerne einleiten, ist zu finden. Auch der Gesang, der seit 2004 stark verändert scheint, ist ähnlich geblieben, vielleicht einen Tacken besser und abgedrehter. Aber die Songs sind teilweise einfach besser als auf "The Opposite…“! So fängt die CD direkt mit dem besten Song des Albums an.  „I Rape Myself“ geht knackig zur Sache und hat auch den mittlerweile typischen CALIBAN-Refrain mit Gesangsmelodie. Aber die ist dafür auch ein echter Hook! Was allerdings ein wenig befremdet, ist die Tatsache, dass vor allem der erste Song nach einer exakten Mischung aus AS I LAY DYING und KILLSWITCH ENGAGE klingt.
Insgesamt gesehen, orientiert sich die Platte vom Riffing her auch weitergehend stark an AILD, nur das Andys Stimme nicht so krass ist, sondern mehr in die chaotische Richtung geht. Wem die Gesangspassagen auf dem letzten Album nicht gefielen, der wird auch an der neuen Platte schwer zu schlucken haben, da es sie in ca. jedem zweiten Song gibt. Und hier liegt auch ein weiterer Kritikpunkt: Ähnlich wie andere Bands des Metalcoregenres, sind auch CALIBAN vom Gesamtsound her einförmiger geworden und haben sich dem der anderen „Global Player“ angenähert. Einzig „Nothing Is Forever“ (bei dem einige Parts etwas nach FEAR FACTORY klingen) weist einen etwas weniger auf Hymne getrimmten Refrain auf. Sehr schön ist auch die Zeile „This song is about killling“ im zweiten Song der Platte (das relativ unspektakuläre, aber auch nicht störende Piano-Intro nicht mitgezählt), welcher sich auch sehr gut zu behaupten weiß.
Mir gefallen vor allem die etwas schnelleren Songs wie „Moment Of Clarity“ bei dem der KREATOR -Sänger mit dabei ist, oder „No More Second Chances“. Auch „Room Of Nowhere“, mit dem das Album beendet wird, schmeißt sich noch mal ordentlich ins Zeug und beschert einen letzten Moshpit-Nackenbrecher-Part. Aber insgesamt hätten die Riffs etwas abwechslungsreicher sein können und auch die zweite Gitarre mehr machen dürfen.

Als Fazit würde ich sagen, dass diejenigen, welche seit zwei Jahren etwas auf Distanz gegangen sind, weiterhin ihre Skepsis behalten werden. Wer aber „The Opposite…“ mochte, dem bescheren CALIBAN mit „The Undying Darkness“ einen verbesserten Nachfolger.