Brutus - Live in Brussels Tipp

Brutus - Live in Brussels
    Post-Rock/Post-Hardcore

    Label: Hassle Records
    VÖ: 28.11.2025
    Bewertung:9/10

    Brutus bei Bandcamp


Nach drei Jahren und rund 200 Konzerten zum aktuellen Album "Unison Life" haben die Belgier:innen BRUTUS ihre Tour mit drei ausverkauften Shows in Brüssel abgeschlossen. Das letzte dieser Konzerte haben sie aufgenommen, gefilmt und nun unter dem Titel "Live In Brussels" veröffentlicht.

Nach einer solchen Mammut-Tour ist das Trio natürlich astrein aufeinander eingespielt, von Routine ist aber nichts spürbar. Im Gegenteil: in den wenigen Ansagen hört man tief empfundene Emotionen angesichts der Reise, die die Band zusammen mit ihren Fans unternehmen durfte.

Was die drei an Druck auf die Bühne bringen, ist krass. Eigentlich macht keines der Instrumente übermäßig viel Chi-Chi, alles ist reduziert. Und doch ist alles dicht und groß. Das liegt einerseits am fantastischen Sound: transparent, druckvoll, wunderbar ausgewogen, jedes Instrument hat seinen Raum. Andererseits liegt das natürlich an den großen Songs. Der Schwerpunkt der Setlist liegt auf "Unison Life" (ein Review zu diesem 11-Punkte-Album lest ihr hier). BRUTUS streuen aber natürlich ältere Songs ein, die sich sehr gut einfügen, und den neuen Song "Paradise".

Schaut man sich den Konzertfilm an, kommt man noch in den Genuss einer atmosphärischen und stilvollen Lichtshow, die von gelegentlichen, zu den Songs passenden Einspielern auf der großen Leinwand ergänzt werden. "Live In Brussels" gibt's komplett auf YouTube zu sehen (oder unten), die Audio-Version gibt's in verschiedenen Formaten auf MC, LP der CD.

Den Schlusspunkt des Konzerts setzt der Song "Sugar Dragon" in einer knapp 14 Minuten langen Version, die am Schluss leider ausfadet. Das ist dann auch das einzige, was man an dem Album bemängeln könnte, das ansonsten ein Live-Album ist, wie es sein soll - es zeigt eine Band auf ihrem bisherigen Zenit, klingt klasse und zeigt die Songs in durchaus von den Studioaufnahmen abweichenden Versionen. Sowohl für Band als auch Fans ist "Live In Brussels" ein tolles Zeugnis eines besonderen Zeitpunktes.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
...

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