D-Sailors - Between The Devil And The Deep Blue Sea




Stil (Spielzeit): Melodischer Punkrock (42:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Rookie Records (01.02.08)
Bewertung: 4,5 / 10
Link: http://www.d-sailors.de/
http://www.myspace.com/dsailors
Und wieder mal alte Bekannte, welche „Hallo“ sagen, die man zwar direkt erkannt hat, aber irgendwie besser in Erinnerung hatte.
„Meine Güte, seht ihr blass aus. Kommt erst mal rein und nehmt euch etwas zu Stärkung. Ward ihr nicht früher so im MelodyCore unterwegs und habt das ganze mit Ska aufgelockert?“. „Ja, aber Ska mögen wir nicht mehr so und außerdem mussten wir unsere Tanzbeine verkaufen und die CD-Pressungskosten haben wir uns auch gespart.“. “Wie, keine physische CD mehr?“. „Ne, nur noch eine kleine Auflage auf Konzerten – den Rest verkaufen wir jetzt digital.“ „Aha. Und musikalisch?“. „Da haben wir jetzt mal einen etwas härteren Gang eingelegt – aber keine Sorge, wir wollen unsere alten Fans ja nicht vergraulen und wir werden auch nicht Richtung „modern“ schielen.“. „Soso. Härter also. Aber warum habt ihr den Gesang der ganzen Geschichte dann nicht angepasst?“. „Na, weil ich nun einfach so singe wie ich es tue.“.
Tja, und da liegt für mich auch die Crux der Platte: Denn so sehr ich mich auch gefreut habe, mal ein neues Lebenszeichen von den alten MelodyCore-Recken zu hören, umso enttäuschter bin ich ob der recht durchschnittlich geratenen Langeweile, die das Album versprüht. Meiner Meinung nach war der Gesang zwar noch nie die absolute Stärke der Band, trotzdem gab es auf den alten Sachen, die ich kenne doch mehr Melodien, die hängen bleiben. Jetzt klingt das ganze vor allem kraftlos und überhaupt nicht mitreißend. Und auch die Songs (trotz des ab und zu gestiegenen „Härte-Faktors“) kicken mich nicht sonderlich. Ich hab die Band schneller, spritziger, verspielter und hymnischer in Erinnerung. Vermutlich sollen die neuen Songs wohl erwachsener wirken – da ziehe ich aber die pubertierende, ungestüme Art vor.
In Brasilien scheinen die D-SAILORS aus Aachen wohl ziemlich groß zu sein und ordentlich abgefeiert zu werden. Ich glaube, dass es mit "Between The Devil And The Deep Blue Sea" in Deutschland aber doch etwas schwerer wird, soviel Begeisterung hervorzurufen. Mir als früherer MelodyCore-Hörer ist es nicht mehr knackig genug und auf der anderen Seite fehlt noch viel Härte, um modern zu klingen. Ein bisschen zwischen den Stühlen, das Teil. Schade.