Zunächst fällt mir auf, dass ich diesen leicht kaputten (Sprech?-) Gesang doch irgendwoher kenne. Und zwar von DIE BULLEN (und TACKLEBERRY), bei denen Humor und Prolltum ja auch schon groß geschrieben wurden. So verwundert es mich auch nicht, dass AFFENMESSERKAMPF mit viel Ironie und Sarkasmus arbeiten und gleichzeitig sehr deutlich eine Deutschpunkattitüde durchblitzen lassen. Musikalisch findet man das allerdings weniger bei den Kielern. Vielmehr amerikanischen Hardcorepunk mit 80er Flair. Und dementsprechend kurz sind die Songs auch und schrammen im Durchschnitt knapp unterhalb der Zwei-Minuten-Grenze vorbei.
Thematisch geht es aber eben gerne um Nazis, besorgte Bürger, Spießer, RTL2-Zuschauer, die Bundeswehr ... eben alles, was den (un)gepflegten Iro zum Erigieren bringt. Nur eben nicht mit platten Pseudo-Polit-Parolen, sondern lieber mit Sarkasmus, einer Prise Assitum und gerne mal etwas derbe. Zwar kommt hier kein erhobener Zeigefinger, aber grade im Bezug auf Rasissmus sagen AFFENMESSERKAMPF sehr deutlich, wo sie stehen und was sie von den Montagsspaziergängern etc. halten. So stellen sie auch die wichtige Frage: „Böse oder Blöde?“!
Die Platte klingt herrlich authentisch von der Produktionsseite her ,hier klebt der Dreck in jeder Ecke – so wie es bei dieser Musik ja auch sein sollte. Aber vor allem der Gesang gibt der Platte eine bestimmte Richtung und Stimmung. Der kontert nämlich ein wenig die eigentlich recht melodischen, aber dennoch hektischen Gitarren. Ist dadurch mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack, hat aber eine sehr eigene Note, etwas zu erzählen und ist auch musikalisch sehr knackig und kurzweilig gehalten.