Creeper - Sex, Death & The Infinite Void Tipp

Creeper - Sex, Death & The Infinite Void
    Punk Rock

    Label: Roadrunner Records
    VÖ: 31.07.2020
    Bewertung:9/10

    Creeper im Web


CREEPER schockierten 2018 ihre Fans mit einer inszenierten Auflösung. Jetzt sind die englischen Punkrocker wieder zurück mit einem neuen Album – und ihre Fans können aufatmen.

Himmel oder Hölle?

Auf ihrem neuen Album bleiben CREEPER einem bestimmten Thema treu: es geht vor allem um den Himmel und die Hölle, den Teufel und Gott. Die Zuneigung oder auch Verdammnis zur Hölle treten aber besonders in den Vordergrund.

Den Anfang des Albums bilden dynamische und schnelle Songs, die Ohrwurmpotenzial haben. Als Überleitung zur Mitte wird eine Art kurzes Gedicht vorgetragen, das zu einem eher langsameren Abschnitt einleitet. Zwei weitere Gedicht-Teile sind im weiteren Verlauf verteilt. In der Mitte wird das Tempo deutlich runtergefahren, das Ohrwurmpotenzial bleibt aber bestehen. Gerade Textzeilen wie "God can’t save us, so let’s live like sinners" im Song "Annabelle" möchte man gleich mitsingen.

Zwischen Ballade und Rocksongs

CREEPER zeigen sich aber auch von ihrer sanften Seite. Die Ballade "Four Years Ago" unterstreicht mit einem Klavier das Duett zwischen Sänger Will Gould und Zweitstimme Hannah Greenwood. Zusammen verleihen die beiden dem Song das gewisse Extra, so dass er im Album nicht untergeht.

Zum Ende des Albums wird das Tempo wieder angezogen und auch die Gitarren treten wieder deutlich in den Vordergrund. Auch textlich scheint es eine Steigerung zu geben mit Textzeilen wie "Father, son and the holy ghost, the holy trinity, not a single one could save my soul, I’m ready to let your love kill me".

CREEPER steigen weiter auf

Den Abschluss zu dem sowieso schon traurigen und schweren Album, das sich viel mit Gott und der Hölle auseinandersetzt, bildet eine weitere Ballade. Das vom Klavier begleitete Stück wirkt wie eine Selbstreflexion und ein Rückblick auf das eigene Leben. Ein gelungener Abschluss für ein gelungenes Album.

Zwar sympathisieren CREEPER viel mit der Hölle, allerdings wird man beim Hören alles andere als gefoltert. Durch die außergewöhnliche Stimme von Sänger Will Gould und ihren vielfältigen Einsatz klingt kein Song wie der andere. CREEPER übertreffen noch einmal ihr gelungenes vorheriges Werk, ohne sich selbst dabei zu verlieren. Vielleicht werden sie die neuen Anführer der Emo-Szene.

Trackliste:

  1. Hallelujah!
  2. Be My End
  3. Born Cold
  4. Cyanide
  5. Celestial Violence
  6. Annabelle
  7. Paradise
  8. Poisoned Heart
  9. Thorns Of Love
  10. Four Years Ago
  11. Holy War
  12. Napalm Girls
  13. The Crown Of Life
  14. Black Moon
  15. All My Friends