Taylor Hawkins & The Coattail Riders - Red Light Fever Tipp



Stil (Spielzeit): Rock (46:38)
Label/Vertrieb (VÖ): RCA/Sony Music (16.04.10)
Bewertung: 8,5/10

Link: www.taylorhawkins.com
Hinter TAYLOR HAWKINS & THE COTTAIL RIDERS verbirgt sich niemand Geringerer als der FOO FIGHTERS-Drummer, der zusammen mit Bassist Chris Chaney sowie Gannin Arnold und Nate Wood an den Gitarren 2006 seine Nebenspielwiese gegründet hat. Hawkins, der bei seiner Hauptband auch ab und zu mal hinters Mikro darf, singt auf diesem Album selbst, und selbstverständlich spielte er die Drums ein. Herausgekommen ist ein frisches, von Classic Rock-Helden inspiriertes Album, das energischen Seventies-Spirit versprüht.

Die Gastmusiker geben bereits einen Teil der musikalischen Ausrichtung vor: Brian May und Roger Taylor (QUEEN) haben es sich nicht nehmen lassen, Taylor und seine Kollegen auf "Red Light Fever" zu unterstützen. Auch CARS-Mitglied Elliot Easten und FOO FIGHTERS-Chef Dave Grohl sind als Gäste zu beklatschen. Das Platteninfo umschreibt den Stil der Band als irgendwo zwischen Seventies Glam, Hard Rock und "beatlesquer" Verspieltheit angesiedelt. Dem kann man uneingeschränkt zustimmen. Die zwölf Songs sind sowohl instrumental als auch gesanglich (Hawkins besitzt eine tolle Stimme) schnörkellos produziert und transportieren ein gewisses Retrogefühl, ohne dabei altbacken zu klingen. In den meisten Fällen rocken die Nummern sehr straight, teils nimmt man neben ruhigeren Stücken aber auch leicht psychedelische und verspielte Elemente wahr. Die Highlights von "Red Light Fever" zu benennen ist gar nicht so einfach – es gibt einfach viel zu viele davon. Oder um es anders auszudrücken: Das zweite Album von TAYLOR HAWKINS & THE COATTAIL RIDERS hat keinen einzigen Ausfall, dafür aber massenweise hochqualitative Songs zu bieten. Ob das nun der tolle Opener "Not Bad Luck", "In Your Shoes", das entspannte "Don't Have To Speak", "Never Enough" (leicht progressiv), das fantastische "Hell To Pay", "I Don't Think I Trust You Anymore" (mit einer beinahe schon epischen Seite und damit einer der Höhepunkte dieser Scheibe) oder das leichtfüßige "I Can See It Now" ist, ist dabei unerheblich, denn "Red Light Fever" ist zu jeder Zeit stimmig, einheitlich und doch abwechslungsreich. Die Spielzeit jedenfalls vergeht fast wie im Flug, ein Druck auf die Repeattaste ist definitiv vorprogrammiert. Passend zu dem zeitlosen Rocksound ist auch das an alte Helden erinnernde Coverartwork.

Wer ein klassisches Rockalbum mit verschiedenen Einflüssen im "modernen" Gewand sucht, ohne einen THE ANSWER-Klon zu erwarten, ist bei TAYLOR HAWKINS & THE COATTAIL RIDERS bestens aufgehoben. Die Songs sprühen nur so vor Energie, die Band ist tight und eingespielt, die Vocals sind klasse, die Melodien eingängig und überhaupt klingt "Red Light Fever" unerhört frisch und steckt voller Spielfreude. Ein wahrer Ohrenschmaus für Freunde von klassischen Rocksounds.

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