Murder By Death - Good Morning, Magpie Tipp



Stil (Spielzeit):
düsterer Folk, Country, Americana, Rock (37:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Vagrant / Pias / Rough Trade (14.05.10)
Bewertung: 8,5 /10

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Die Chef-Melancholiker sind zurück. Wenn ich ein eigenes Genre für diese Musik benennen sollte, müsste ich vermutlich sowas gestelztes wie „Folk Noire" benutzen – aber man lasse sich von sowas nicht abschrecken.

Denn hier zählt nun mal die Musik und was das angeht, macht dem Vierer mal keiner was vor. Zwischen Rock, Americana, Folk und mexikanischen Einflüssen macht sich die dunkle Stimme von Sänger/Gitarrist Adam Turla breit während sie von der Rhythmus-Sektion und dem Cello begleitet wird. Die Texte sind schwer melancholisch und können den Hörer in Kombination mit den Songs schon das ein oder andere Mal in tiefseedunkle Untiefen führen.
Auf der anderen Seite finden sich auf „Good Morning, Magpie" im Gegensatz zum Vorgänger „Red Of Tooth And Claw" aber auch einige Songs, die zumindest auf der musikalischen Seite beinahe auch in einen Irish Pub gehören könnten („As Longs As There Is Whisky In The World") und nahezu „fröhlich" klingen. Ein anderer großer Unterschied ist auch die Produktion des Albums. Etwas weniger dick aufgetragen als beim Vorgänger, aber dafür hat man das Gefühl, dass man einfach näher andere Band sitzt, die in ihrer Heimatstadt Bloomington aufgenommen und dabei viele befreundete Musiker eingebunden haben (die laut Legende mit Whisky bezahlt wurden...).

Klar wundert man sich immer noch ein wenig, wie so eine Band auf Vagrant gelandet ist, aber wenn man sich nur mal die Qualität dieser Music vor Augen führt, scheint sich diese Frage gar nicht mehr wirklich zu stellen. Außerdem sind sie düsterer als viele der Hardcorekapellen, die diesen Eindruck mit Kajal und Ich-Bringe-Meine-Freundin-Um-Texten gerne provozieren würden. Wer auf whiskygetränkte, melancholische Musik steht, die man am besten in Texas auf einer „Front Porch" genießen möchte (während im Hintergrund ein Film von Tim Burton läuft...), sollte hier einfach direkt zuschlagen. Und wer keinen Whisky mag, kann sich jetzt gerne auch einen Rotwein entkorken gehen.